Da geben wir so viel Geld für gesunde Lebensmittel aus biologischem Anbau aus, bereiten sie zuhause liebevoll zu und was tun wir dann? Wir packen sie in billige Plastikbehälter, damit sie frisch bleiben! Gerade in der Küche sollte Plastik, vor allem unserem Körper zuliebe, eigentlich keinen Platz haben. Trotzdem sind wir genau hier umgeben von Tupperware, billigen Plastikgeräten und Frischhaltefolie. Wer darauf verzichten möchte und gerade nach plastikfreien Alternativen sucht, möge bitte weiterlesen!
Wie du sicherlich weisst, gibt es im Blog schon jede Menge Tipps und Anregungen für (d)ein plastikfreies Leben. Heute komme ich mal nicht mit dem erhobenen Zeigefinger und schreibe ganze Absätze darüber was Kunststoff IN und AUF deinem Körper anrichten kann. Vor allem deshalb, weil ich selbst auch immer wieder Probleme damit habe auf Plastik in der Küche zu verzichten. Mein Mixer ist zum Teil aus Plastik, meine Kaffeemaschine kommt auch nicht ganz ohne Kunststoff aus und auf ganz bestimmte Lebensmittel, die leider in Plastik eingebettet sind, möchte ich ebenso nicht ganz verzichten. Was ich aber tun kann, ist Plastik bewusst zu reduzieren und beim Kauf darauf zu achten keine unnötigen Kunststoffe in den Einkaufswagen zu packen. Deshalb findest du heute ein paar meiner alten, sowie neu entdeckten Lieblinge und ein paar Tipps und Hintergrundinfos.
1 TRINKFLASCHE
2 BENTO BOX
3 KÜCHENHELFER
4 STROHHALME AUS BAMBUS
5 SNACKBOX
6 KAFFEEBECHER TO GO
7 SPÜLSCHWAMM
8 SCHNEIDEBRETTER
9 WACHSPAPIER
10 EDELSTAHLPFANNE
11 SPÜLMITTEL
12 VORRATSGLAS
TRINKFLASCHE – Niemand braucht Wasser und Säfte in Plastikflaschen! Dafür sprechen viele Gründe: Vor allem Verunreinigungen und Pestizidrückstände, sowie die Plastikverpackung selbst, da giftige Weichmacher über Wärme in das Wasser und somit in den Körper gelangen. Da österreichisches Leitungswasser so gut wie schadstofffrei ist, kann man es deshalb auch getrost aus der Leitung konsumieren. Verwende Trinkflaschen, die nicht nach dem Wegwerf-Prinzip hergestellt werden, wie z.B. Glas- oder Edelstahlflaschen. Sie sind leicht zu reinigen, spülmaschinenfest und werden dein perfekter Begleiter!
BENTO BOX – Wer seine Mahlzeiten gerne unterwegs einnimmt und, so wie ich, dem meal prep-Wahn erlegen ist, kann auch hier auf plastikfreie Alternativen zurückgreifen. Jausenboxen aus Edelstahl oder Glas sind robust, leicht zu reinigen und langlebig. Außerdem dringt hier kein Plastik in die selbstgekochten Gerichte, welches bei Hitze und Reibung abgegeben werden kann. Bleibt dein selbstgekochtes Essen zuhause, kannst du es auch ganz ohne Tupperware in den Kühlschrank stellen, indem du – like Oma – einfach einen Teller oben drauf legst.
KÜCHENHELFER – Ein beschichteter Kochlöffel aus Plastik ist der Feind einer jeden Küche. Durch Hitze gibt er Plastik an das Essen ab. Außerdem ist er, meiner Meinung nach, nicht unbedingt langlebig. Deshalb einfach mal auf die billigen Küchenhelfer verzichten und auf Bambus oder Edelstahl umsteigen. Gerade Kochlöffel aus Bambus beschädigen die Kochflächen nicht, absorbieren keinen Geschmack, sind von Natur aus schmutzabweisend und sehr hitzestabil!
STROHHALME – Diese kleinen Luxusartikel müssen natürlich nicht sein, aber auch hier gibt es schon tolle, nachhaltige Alternativen aus Glas, Bambus und Edelstahl.
SNACKBOX – Für Süssigkeiten, Kekse oder Chips. Die Box von Zuperzozial ist übrigens zu 100% biologisch abbaubar, da sie aus Bambusfasern und Mais besteht. Glasbehälter sind da aber natürlich auch sehr praktisch! Weil ich auf Facebook im Zuge dieses Artikels gefragt wurde, welche Alternativen ich zu eingepackten Süßigkeiten kenne, kann ich nur sagen: Bestenfalls mit eigenen Behältern in Confiserien oder Shops vorbeischauen, die Süsses auch ohne Verpackung anbieten. Ansonsten alternativ darauf achten das geringste Plastik-Übel mit nach Hause zu nehmen oder, um der Gesundheit willen, gleich darauf zu verzichten. ;) Wenn es um Schokolade geht, ist die Firma Lovechock für mich eine tolle Alternative zu handelsüblichen Schokoladen. Der Karton für die Verpackung stammt aus nachhaltiger Waldwirtschaft und die Folie ist vollständig biologisch abbaubar. Kaufen kann man die leckere Rohschokolade z.B. bei Denn’s.
COFFEE TO GO – Mit einem Kaffeebecher durch die Stadt zu wandern ist zu einem Trend geworden. Leider schadet dies der Umwelt und wird für den Konsumenten außerdem mit der Zeit richtig teuer. Um Geld zu sparen und trotzdem trendy zu sein, könnte man diese schnittigen Kaffeebecher zum Mitnehmen sein Eigen nennen. Und der Kaffee aus der hauseigenen Maschine ist auf Dauer gesehen auch weit nicht so teuer!
SPÜLSCHWAMM – Kratzerl, wie sie hier so schön heißen, bestehen oft aus synthetischem Gewebe und sind daher nur schwer zu entsorgen. Dasselbe gilt für Putzlappen, die künstliche Feuchtmacher enthalten. Alternativ gibt es die Spülschwämme von Sonnett. Leider bestehen diese trotz aller Nachhaltigkeit zu 40% aus Recycling-PET. Wer ganz auf Plastik verzichten möchte, kann versuchen seinen Putzschwamm aus Naturfasern selbst zu häkeln. Eine Anleitung gibt es hier.
SCHNEIDEBRETT – Holzbretter sind, entgegen der gängigen Meinung, in Sachen Hygiene nicht schlechter als Plastikbretter. Manche Holzarten weißen sogar antimikrobielle Eigenschaften auf! Außerdem werden kleine Schnitte im Holzbrett ausgeglichen, da das Holz, im Gegensatz zum Plastikbrett, quellen kann. Wenn du deinem Schneidebrett hin und wieder ein wenig Aufmerksamkeit schenkst, indem du es mit Öl behandelst, wird es dir viele glückliche Jahre schenken!
WACHSPAPIER – Lebensmittel, wie beispielsweise Wurst, Fleisch, Fisch und Käse, lassen sich wunderbar im Wachspapier aufbewahren. Es ist fettdicht, hält die Lebensmittel frisch und ist umweltfreundlich zu entsorgen, da es aus reinem Zellstoff besteht, welcher mit Wachs beschichtet ist. Für die Käseaufbewahrung sollte man jedoch ein paar kleine Löcher in das Papier machen, damit der Käse atmen kann und länger hält. Eine tolle Alternative zu Frischhalte- und Alufolie!
EDELSTAHLPFANNE – my daily green hat einen tollen Artikel über die Gefahren von Aluminium und Teflon geschrieben. Anti-Haft-Beschichtungen sind zwar praktisch, können aber bei zu großer Hitze giftige Dämpfe freigeben. Man sollte auch darauf achten, dass die Beschichtung keine Beschädigungen aufweißt, da sonst Teflonpartikel in die Nahrung übergehen können! Deshalb hier mein Tipp: Auf Edelstahl, Keramik oder Gusseisen umsteigen. Keine Sorge, wenn die Edelstahlpfanne immer dunkler wird (Patina). Wenn man sie anfangs gleich “einbrennt”, wird man viele Jahre Freude daran haben!
SPÜLMITTEL – Ich gebe zu, dass ich hier ein wenig überfragt bin. Wir benutzen nämlich selbst Spülmittel in Plastikverpackungen. E-Cover hat hier eine kleine Palette an Handspülmitteln, deren Verpackungen zu 75 % aus pflanzenbasiertem und zu 25 % aus recyceltem Plastik bestehen. Sie enthalten keinerlei Farbstoffe und sind zu 100 % recycel- und erneuerbar. Somit ist diese Firma für uns zumindest eine bessere Alternative. Uni Sapon, eine österreichische Firma, versucht es mit dem “Zero Waste”-Konzept: Wenn die Konzentratflasche leer ist, schickt man diese zum Nachfüllen wieder direkt an die Firma. Mehr Infos zum Konzept gibt es hier. Diese Idee finde ich ebenso sehr ansprechend!
VORRATSGLAS – Manche Lebensmittel lassen sich nur schwer in plastikfreier Form kaufen. Das wird sich aber hoffentlich mit September 2015 ändern, wenn der holis market in Linz eröffnet. Für diesen Fall gibt es eine große Auswahl an Mehrwegbehältern, die dir der On- und Offlinemarkt für den Zero Waste-Einkauf zur Verfügung stellen wird. Vorratsgläser sind aber natürlich auch dann sehr praktisch, wenn du selbstgemachtes Müsli oder DIY-Mandelmilch aufbewahren möchtest.
Tipps für die nachhaltige Küche
- Müllsäcke für den Restmüll lassen sich auch prima selbst herstellen! Hier findest du eine Anleitung, mit der du aus Altpapier einen Müllsack basteln kannst. Alternativ eignen sich abbaubare Kompostbeutel aus Maisstärke.
- Alte T-Shirts oder Handtücher können mit einigen Scherenschnitten und ein bisschen Feingefühl zu hübschen Geschirrtüchern werden.
- Lass die Konservendosen im Supermarktregal stehen und nimm stattdessen Gläser. Das ist nicht nur gut für deine Gesundheit, sondern auch für die Umwelt. Die leeren Gläser kann man anschließend auch wunderbar als Vorratsgläser verwenden.
- Meide Billiggeräte. Versuche auch bei Mixern, Kaffeemaschinen und Co. auf Nachhaltigkeit zu achten. Umso weniger Plastik sich in deinem Gerät befindet, desto besser für dich und deine Umwelt. Was mich ganz besonders freut: Ich finde immer mehr Küchengeräte, bei denen man die Option hat Einzelteile austauschen zu können, statt das ganze Gerät neu kaufen zu müssen. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Nerven!
- Immer mit eigenen Stofftaschen einkaufen! So kann auf die Plastiktüte bei der Kassa leicht verzichtet werden.
Übrigens: Die Küche jetzt auf den Kopf stellen, alles Plastik wegschmeissen und viel Geld für Neues ausgeben, soll natürlich nicht der Sinn dieses Artikels sein! Jedoch kann man ihn gerne als Leitfaden verwenden, um immer wieder einmal reinzuschauen und sich bestimmte Alternativen herauszupicken.
Wie sieht deine plastikfreie Küche aus? Hast du weitere Vorschläge? Bist du auf der Suche nach einer bestimmten kunststofffreien Alternative? Ich freue mich über deine Meinung!
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