Wenn schon gesunde Senföle, dann aber richtig! Da der April dieses Jahr dem Anschein nach recht südeuropäisch vonstattengeht, kann man mit Salat eigentlich nichts verkehrt machen. Heute einmal ausnahmsweise in der Quinoa-Variante, da dieser neben Kohlenhydraten auch gesunde Proteine liefert. In Verbindung mit Radieschen und Rucola gibt’s letztendlich einen süßen sowie leicht scharfen Quinoasalat, den man schnell zubereitet an sonnigen Nachmittagen wie diesem verdrücken kann, ohne am Ende ein unangenehmes Völlegefühl zu haben.

Und was wäre ich denn für eine Ernährungstrainerin, wenn ich euch nicht auch ab und zu mit Hintergrundinfos zu Inhaltsstoffen versorge. Senfölhaltiges Gemüse sowie Kräuter enthalten sog. Glucosinolate, also sekundäre Pflanzenstoffe, die den Pflanzen einen charakteristischen scharfen Geschmack geben. Die Natur hat sich da nämlich etwas sehr Geniales dabei gedacht: Werden die Zellen dieser Art von Pflanzen verletzt, setzt das pflanzeneigene Enzym Myrosinase Öle frei, die die Pflanze vor gefräßigen Tieren und mikrobiellem Befall schützt. Auch für viele Insekten wirken sie toxisch. Diese Öle nennt man kurzum Senföle

Merke: Glucosinolate sind sog. sekundäre Pflanzenstoffe und geben z.B. Radieschen, Rucola, Kapuzinerkresse oder auch Senf einen scharfen Geschmack.

Auch beim Verzehr wirken diese Öle positiv auf den Körper ein, denn senfölhaltige Pflanzen haben eine wachstumshemmende Wirkung auf Bakterien, Viren und sogar auch auf Pilze. Das macht sie gerade in der Übergangszeit vom Winter auf den Sommer zum gern gesehenen Gast, da das Frühlingswetter (in der Regel) quer durch die Bank mal heiß und mal eiskalt über Österreich zieht und das wiederum zieht allerlei Erkältungserscheinungen nach sich. (Außerdem, Pluspunkt, sind Radieschen, Rucola und Schnittlauch gerade saisonal zu erwerben.)

Studien haben gezeigt, dass Senföle 13 Bakterienarten hemmen können. So halten sie Bakterien und Viren in Schach, die Atemwegs- oder Darminfekte auslösen. Da sie auch Pilze effektiv bekämpfen, lassen sich Senföle gegen Harnwegsinfekte und Blasenentzündungen einsetzen. Natürliche Antibiotika werden vorwiegend aus Kamille, Kapuzinerkresse, Salbei, Meerrettich, Knoblauch und Thymian gewonnen. Eine Studie der Uni Freiburg hat sogar gezeigt, dass Senföle gegen den Problemkeim Staphylococcus aureus (MRSA) aktiv werden. MRSA ist mittlerweile gegen die meisten Antibiotika resistent und sorgt in Krankenhäusern für viele todbringende Infektionen. (Berliner Ärzte-Verlag GmbH, Medizinauskunft)

Jedoch ist bei oftmaligem und großzügigem Verzehr ein gewisses Maß an Vorsicht angebracht: Senföle hemmen die Jodaufnahme in die Schilddrüse und können bei einer vorliegenden Erkrankung eventuell auch die Kropfbildung fördern. Aber nun zum Rezept.

Veganer Quinoasalat mit Karottenblume und Dattel-Senf-Dressing | Blattgrün

 

Zutaten für den Quinoasalat

reicht für zwei kleinere Portionen oder 1 motivierten Esser
1 Kaffeetasse Quinoa
2 Kaffeetassen Gemüsebrühe oder Wasser
1 Bund Radieschen
4 Handvoll Rucola
2 EL frisch gehackter Schnittlauch
5 EL natives Öl nach Wunsch
2 EL Essig nach Wunsch
1 TL Senf
0,5 TL Dattelsirup
Salz, Pfeffer
1 Karotte für die Blumendeko

Zubereitung des Quinoasalat

  1. Quinoa waschen (mit einem feinmaschigen Sieb geht’s am leichtesten).
  2. Wasser bzw. Gemüsebrühe aufkochen, salzen und Quinoa hinzufügen.
  3. Kurz aufkochen lassen, auf mittlere Hitze zurückdrehen und etwa 15 Minuten lang köcheln lassen, bis das Wasser aufgesogen ist. Von der Herdplatte nehmen.
  4. Radieschen, Karotte sowie Rucola waschen. Radieschen in Scheiben schneiden. Karotte mit einem Sparschäler in lange Streifen schälen und, nach dem Rosenprinzip, zu einer Blume rollen. (Einen Streifen zur Schnecke einrollen, einen weiteren Streifen darüber rollen und so weiter.)
  5. Für das Dressing Öl, Essig, Senf sowie Dattelsirup mit einem Schneebesen vermengen und nach Wunsch mit Salz, Pfeffer und Salatkräutern würzen.
  6. Quinoa mit dem Dressing, dem Schnittlauch und den Radieschen mischen. Rucola auf einem Teller anrichten und Quinoamischung darüber geben. Mit der Karottenblume dekorieren.

Und ihr so: Team Senföle oder lieber doch, beispielsweise, Spargel? Welches ist euer liebstes saisonales Gemüse im April? Pflanzt ihr vielleicht gar selbst Radieschen, Rucola und Schnittlauch an? Ich liebe es von meinen LeserInnen zu lesen! Inspiriert mich mit einem Kommentar oder erntet gutes Karma und teilt diesen Beitrag in den unendlichen Weiten des Internets. Ich freu mich und sag Dankeschön! ♥ Eure Tanja

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