Wusstest du, dass Frauen in etwa 500 Mal im Leben menstruieren? Wieviel Einweg-Müll dabei anfällt, wie du diesen eindämmst und was du am Ende des Artikels, außer der wundervollen Motivation für ein Minimum Waste-Leben, noch gewinnen kannst, erfährst du heute im Blog.
Für mich ist es immer wahnsinnig erstaunlich, wieviel Geld wir tagtäglich aus dem Fenster werfen. Diese Thematik beginnt bei Wegwerfbecher für den geliebten Kaffee, geht über Plastikverpackungen beim Einkauf und endet heute gedanklich mal auf der Toilette. Wenn man davon ausgeht, dass Frauen im Durchschnitt fünf Tampons täglich verwenden, diese über fünf Tage pro Menstruationszyklus brauchen und 500 Mal im Leben menstruieren, sind das 12500 Tampons oder Binden pro Frauenleben. Zwölftausendfünfhundert! Ich hab dir auf eine kleine Collage auf Facebook gefertigt, falls du interessiert daran bist, wieviele Tampons es im Endeffekt wirklich sind. Für den visuellen Ausdruck meines Entsetzen sozusagen. (Hab ja selbst auch jahrelang Geld für Einwegprodukte aus dem Fenster geworfen.)
Und weil mich diese Zahl so sehr fasziniert, habe ich auch gleich anhand zweier Produktbeispiele die Kosten dafür ausgerechnet: 1250 Euro für Tampons (o.b. comfort) oder gar 2000 Euro für Binden (always ultra long mit Flügeln).
Zweitausend Euro…
Gefühlt also in etwa der Monatslohn eines/r langjährigen Angestellten bei Lidl in Vorarlberg. Oder zwei Monatsmieten in Wien, ein kleiner Gebrauchtwagen, etwa 50 Käpt’n Peng-Konzerttickets, 570 Bio-Vollkornbrotlaibe, 666 grüne Smoothies aus einer beliebigen Smoothie-Bar oder 1000 Tafeln Schokolade aus dem Bioladen von nebenan. Hier kann man schon einiges sparen! Vor allem aber kann man mit nachhaltigeren Alternativen die Umwelt schonen. An dieser Stelle kommt die erdbeerwoche ins Spiel.
© erdbeerwoche
Die erdbeerwoche wurde 2011 von Annemarie und Bettina gegründet. Bewusstseinsbildung und Nachhaltigkeit gehen hier Hand in Hand, denn gerade beim (noch immer) Tabuthema Menstruation können Frauen als Konsumentinnen einen entscheidenden Einfluss auf ihre Gesundheit und das ökologische Gleichgewicht des Planeten ausüben. Im Onlineshop findet man daher Tampons und Binden aus Biobaumwolle, Menstruationskappen, biofaire Unterwäsche und Produkte im Minimal- und Zero Waste-Bereich, aber auch viele Infos zur nachhaltigen Frauenhygiene.
Annemarie hat mir drei wundervoll-nachhaltige Produkte zum Testen zur Verfügung gestellt. Neben einer waschbaren Slipeinlage und waschbaren Kosmetikpads durfte ich auch den Lady Cup-Menstruationsbecher der erdbeerwoche freudig in die Arme schließen. Über die waschbaren Stoffgoodies möchte ich gerne ein anderes Mal reden, da es mir ein wirklich wichtiges Anliegen ist heute rein auf die Menstruationshygiene einzugehen.
Ich benutze schon länger eine Menstruationstasse, allerdings nicht von der erdbeerwoche, sondern den Ruby Cup, komme aber seit gut einem Monat auch wundervoll mit dem neuen Becher zurecht und benutze beide abwechselnd, je nach Lust und Laune. Ich oute mich aber im Nachhinein auch gleich einmal als Angsthase, denn bis ich mich einmal dazu überwunden hatte die erste Tasse auszuprobieren, sind Wochen vergangen! Wenn man’s gewöhnt ist die paar schmerzhaften Tage im Monat jahrelang mit Tampons zu verbringen, ist es sehr seltsam zu glauben, dass dieses Silikonding 1. hält, was es verspricht und nicht plötzlich bei der kleinsten Bewegung ausläuft sowie 2. (man entschuldige mir die Wortwahl) auch wieder leicht rauszufischen ist, denn ein langer Faden ist ein langer Faden und ein vergleichsweise kleiner Stiel ist nunmal ein kleiner Stiel.
Aber hey, no worries – Am Ende braucht es nur Übung, Entspannung und ein klein wenig Körpergefühl. Im Internet gibt’s mittlerweile Unmengen an Skizzen und Videos, dir dir zeigen, dass man mit dieser anfänglicher Skepsis nicht allein ist und alles viel leichter wird, wenn man sich gut informiert und ein paar Anleitungen folgt. Da das Silikon schön weich und biegsam ist, lässt es sich gut falten. Das ist wichtig, denn es gibt verschiedenste Falttechniken, die es auszuprobieren gilt. Die Tasse sollte nach dem Einführen in der Scheide “aufploppen” (also sich entfalten), der Stil nicht aus der Scheide herausstehen und am Muttermund sollte sie auch nicht unbedingt anstoßen. Und wenn’s nicht gleich beim ersten Mal klappt, nicht aus der Ruhe bringen lassen und einfach später nochmal probieren!
Vorteile
Die Vorteile eines Menstruationsbechers überragen in jedem Fall denen von konventionellen Binden und Tampons. Abgesehen von der immensen Einsparung (eine Tasse hält gut 10 Jahre), hat die Tasse ein viel größeres Fassungsvolumen als Tampons (30ml-Tasse im Vergleich zu 15ml-Tampon) und muss nicht so oft gewechselt werden. Das bedeutet an starken Tagen: Mehr Zeit für wichtigere Dinge und mehr Freiheit. An schwächeren Tagen heißt das: Die Scheide trocknet nicht aus, der Wechselvorgang ist angenehmer, die Scheidenflora kommt nicht aus der Balance und Pilz- sowie Harnwegsinfektionen haben kaum Chance sich breit zu machen.
Auch wichtig: Es werden bei Menstruationstassen keine Pestizide oder Bleichmittel verwendet. Auch kein Parfum oder Formaldehyd. Keine Weichmacher, keine Kunststoffe. Dafür aber zertifiziertes medizinisches Silikon. Menstruationstassen sind daher auch wunderbar für allergiegeplagte und empfindliche Körper zu empfehlen. Wir machen uns so viele Gedanken darüber, welche Zusatzstoffe in unserem Essen stecken, jedoch denken wir kaum darüber nach, was in den Baumwollstöpseln steckt, die stundenlang in unseren Körpern bleiben. Oftmals besitzen Tampons auch eine synthetische Ummantelung aus Polyester oder Polyethylen, welche mit dem Toxischen Schocksyndrom (TSS) in Verbindung gebracht werden, einer bakteriellen Infektion, die tödlich enden kann.
Außerdem: Keine lästige Tamponkramerei in der Handtasche, keine blauer Faden, der im Schwimmbad aus dem Bikini blitzen könnte oder in der Sauna Blicke auf sich zieht und keine verstopfte Toiletten mehr (es soll ja Frauen geben, die die Dinger einfach im Klo runterspülen).
Nachteile
Der einzige Nachteil, den ich mir eventuell vorstellen könnte, kann schon mal die Zeitinvestition in die Reinigung sein. Tampons und Binden wirft man nach Gebrauch schnell weg, Menstruationstassen müssen entleert, gespült (also nicht unbedingt perfekt für Waschbecken auf öffentlichen Toiletten) und zwecks der Hygiene natürlich nach jeder Periode wieder ausgekocht werden. Wer sich die fünf Minuten täglich zum Wechseln bzw. 10 Minuten keimfreier Köchelei am Ende jeder Periode aber nicht nehmen will, ist selber Schuld und setzt unnötig das hart verdiente Geld sowie wertvolle Ressourcen in den Sand. ;)
Übrigens: Sollte man nicht ganz sicher sein, welche Größe nun für einen selbst geeignet ist, kann man sich ohne Weiteres an die erdbeerwoche wenden und nachfragen.
Gewinnspiel, Gewinnspiel!
So, bevor der Artikel noch länger oder gar richtig langatmig wird, möchte ich dir noch ein kleines Gewinnspiel ans Herz legen. Die erdbeerwoche verlost in Zusammenarbeit mit Blattgrün eine Menstruationstasse für eine glückliche Gewinnerin. Ebenso gibt’s für 5 weitere nachhaltige Kräuterhexen eine Produktprobe mit wahlweise Binden oder Tampons in Bio-Qualität. Wenn du am Gewinnspiel teilnehmen möchtest, hinterlasse mir doch bitte einen Kommentar unter dem Artikel und sag mir, warum du gewinnen möchtest. :) (Vergiss nicht deine Mail-Adresse im E-Mail-Feld anzugeben, damit ich dich im Falle des Gewinns benachrichtigen kann. (Deine Mail-Adresse sieht man natürlich nicht öffentlich!) Teilnahmebedingungen und Gewinnspielzeitraum gibt’s hier.
Danke liebe erdbeerwoche für die Möglichkeit eure Produkte kostenfrei zu testen! Alle gemachten Aussagen entsprechen jedoch ausschließlich meiner eigenen Meinung.
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