Eltern sind wir nicht, Eltern werden wir, heißt es. Und damit sich nach der Geburt alle auf das kleine Wunder konzentrieren können, findest du hier sechs gut durchdachte Geschenke, die gestressten Eltern garantiert ein Lächeln auf die Lippen zaubern werden – fernab von Plüschtieren und Windeltorten.

Sorgen und Glücksgefühle sind in ständigem Wechsel. Erst sind es die 12 Wochen, in denen man um eine intakte Schwangerschaft bangen muss, dann erste Tritte, vielleicht auch einmal plötzlich verstummende Bewegungen, die erfreulicherweise bald darauf wieder einsetzen, hier auch Schwangerschaftsdiabetes, lustiges Schluckauf im Bauch oder das Finger wund googeln, um in Erfahrung zu bringen, was zur Hölle man denn jetzt eigentlich noch essen sowie trinken darf und was das Baby denn nun wirklich alles braucht, um lebend durch die ersten Monate zu kommen.

Denn nach der Geburt bleibt zum Sorgen nur wenig Zeit. Das kleine Wunder, das sich aus etwa 64 Billionen Kombinationsmöglichkeiten heraus entwickelt hat, will schließlich ohne Pause umsorgt werden. Warum erzähle ich dir das?

Exakt, mental load und das Dilemma mit der Schenkerei. Weil viele werdende Mütter meist schon vor der Geburt akribisch ihren Nestbautrieb ausgelebt haben (müssen) – Zeit ist Geld und mit weiteren Kindern im Gepäck sollte der Tag eh sowieso mehr als 24 Stunden haben. Bei all der Planung hat jedes Elternteil jedoch seine ganz eigene Vorstellung von der Kleiderwahl, den Möbeln, dem Kindersitz für’s Auto oder dem Spielzeug für den neuen Erdenbewohner.

Also erzähle ich an dieser Stelle ein bisschen von mir. Du musst wissen: Ich lebe gerne ressourcenschonend und weiß auch genau, was ich will. Was ich leihen kann, leihe ich. Was ich danach noch kaufen muss, kaufe ich. Dabei gehe ich äußerst akribisch vor. Kleidung muss, zumindest in den ersten zwölf Monaten, hochqualitativ, bestenfalls mitwachsend, praktikabel und kombinierbar sein. (Frage mich bitte nicht warum ich mir gerade die zwölf Monate in den Kopf gesetzt habe.) Das Bett musste aus unbehandeltem Holz sein, mit Bio-Spannlaken und einer Kokosmatratze. Als Pflegeprodukte kommen mir nur die besten Öle in Bio-Qualität auf die Haut des kleinen Jungen, den ich neun Monate in mir gebrütet habe. Wie gesagt: Ich weiß, was ich will, weil ich so wenig wie möglich will.

Aus diesem Grund, und meinem wandelnden Perfektionismus, habe ich schon vor der Halbzeit meiner Schwangerschaft so gut wie alles zuhause angeschleppt, das unsere Süßkartoffel braucht. Praktisch und wie Schmieröl für meine Nerven, ultraanstrengend für mein Umfeld, denn was schenkt man jemandem, der gefühlt schon alles hat was benötigt wird und dabei auch noch so picky ist?

Heute lasse ich dir deshalb ein paar Ideen da, die mir im Nachhinein viel Freude bereitet haben und hätten, ohne, dass sich das Gegenüber groß Gedanken über Kleinigkeiten machen muss. Vielleicht ist ja auch für dich ein wenig Inspiration dabei. Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen oder ergänze dort weitere Ideen. Ich freu mich!

Meine Tipps für sinnvolle Geschenke zur Geburt

(1) Neugeborenen-Shooting

Während der Schwangerschaft habe ich zum ersten Mal in meinem Leben ein Fotoshooting gebucht und zwar bei der besten Fotografin, die mir bisher untergekommen ist: Franzi. Von ihr hab ich auch den Tipp bekommen sobald wie möglich ein Shooting mit dem Kleinen zu machen. Leider war es mir bisher zeitlich nicht möglich und im Nachhinein beiße ich mir dafür ein bisserl in den Popo, weil der kleine Mann so unglaublich schnell wächst und jetzt schon aussieht wie ein Kindergartenkind. Auch der finanzielle Aspekt darf man bei frisch gebackenen Eltern nicht vernachlässigen, denn ein Fotoshooting kann schon mal so richtig kosten.

Wenn du Lächeln in Gesichter zaubern möchtest, schenke der Mama einen Gutschein für ein professionelles Shooting. Sollte es für dich allein zu teuer werden, kannst du dich ja alternativ mit weiteren Freunden, Arbeitskollegen oder Verwandten zusammentun.

(2) Wochenbett-Box

Hätte ich während meiner Schwangerschaft schon gewusst, dass es eigens zusammengestellte Wochenbett-Boxen gibt, hätte ich mir das akribische Zusammensuchen aller notwendigen Utensilien für ein entspanntes und schmerzarmes Wochenbett liebend gerne erspart. Im Internet findest du mittlerweile eine angenehm große Auswahl an Wochenbett-Boxen. Wenn du sie nicht kaufen möchtest, kannst du auch eine individuelle Box für die Mama und den Papa zusammenstellen. Als sehr brauchbar empfand ich als Gebärende in den ersten Tagen und Wochen die Bio-Surfbrettbinden, eine Po-Dusche für den Intimbereich, Brustwarzensalbe und diese typischen Krankenhaus-Netzhöschen.

(3) Essen

Mit einem High Need-Baby wie dem unseren wäre gewohntes Kochen für mich unmöglich gewesen. Der Herzensmann hatte sich glücklicherweise für das Papa-Monat entschieden und in den ersten Wochen ausgiebig für mich gekocht, während ich die Süßkartoffel nonstop gestillt, getragen und in den Schlaf gewogen habe. Wenn ihr schon vorab wisst, dass die baldige Mutter nicht vorgekocht hat, nutzt die Gelegenheit und stellt ihr, natürlich nur nach Absprache, frisch gekochte Gerichte vor die Haustür, besorgt euch einen Gutschein ihrer Lieblings-Lieferdienste oder schenkt vielleicht sogar eine Futter-Wochenbett-Box. Die gibt’s zum Beispiel bei meiner Lieblings-Tankstelle Mothers Finest.

(4) Erstausstattung

Dinge, die ein enormes Loch in den Geldbeutel reißen, sind oft die, die man am meisten braucht. Der Kindersitz für’s Auto, eine rückenschonende Trage, ein Kinderwagen oder auch die Federwiege sind sehr nützlich, oft sogar obligat, aber schweineteuer.

Wenn du etwas davon zuhause hast, verleihen möchtest und die Neueltern sich damit anfreunden können: Go for it! Leihen ist immer noch sehr viel besser als neu kaufen. Zumindest empfinde ich das so. Aus diesem Grund bin ich ewig dankbar für meine Freunde, die mir viele ihrer Kindersachen geborgt haben. So muss ich am Ende nichts wegschmeißen oder weiterverkaufen und spare damit nicht nur viel Geld, sondern auch wertvolle Ressourcen ein.

Bringe so teure Anschaffungen jedoch bitte nicht ohne vorangegangene Absprache mit zur Familie, um Frust oder einen unnötigen Umtausch zu vermeiden. Kommunikation ist, wir kennen es von Weihnachten, gerade hier das A und O. Bestenfalls sind hier Gutscheine, trotz ihres unpersönlichen Rufes, gern gesehene Alleskönner.

(5) Massage-Gutschein

Ja, so ein Körper muss bei der Geburt extrem viel durchmachen und auch das Wochenbett führt sehr schnell zu Verspannungen in Nacken, Schulter, Armen und Hüfte, da das Kind viel herumgetragen werden möchte. Ein willkommenes Geschenk zur Geburt kann deshalb ein Gutschein für eine Massage sein. Bestenfalls eine Heilmassage. Ich bin mittlerweile, auf eigene Faust, zweimal im Monat bei einem Heilmasseur, den ich nicht mehr missen möchte, denn: Unsere Süßkartoffel ist (ich 183 cm und der Papa 190 cm) doch schon recht groß (80 cm) und mit seinen zwölf Kilogramm für seine knapp neun Monate auch schon recht schwer.

(6) Unterstützung

Wenn es eine liebevolle Geste gibt, die man als Neumama sehr gut gebrauchen kann, dann das ominöse “Dorf”, von dem alle Elternratgeber schreiben. Gern gesehen sind Unterstützung beim Babysitten von Geschwistern oder beim Einkaufen, im Haushalt oder beim Kochen. Hier ist jedoch Fingerspitzengefühl angebracht, denn nicht jede Mutter möchte in den ersten Tagen oder Wochen dauernd Wirbel um sich, sondern sich vielleicht gar lieber in aller Ruhe auf den Nachwuchs konzentrieren. Bestenfalls, wenn es rundum sauber und ordentlich ist. Bitte also vorab immer nachfragen ob, wann und womit man helfen kann sowie nicht böse sein, wenn Hilfe erstmal nicht angenommen wird.

Wie würde dein liebstes Geschenk zur Geburt aussehen? Was hättest du dir unbedingt gewünscht, was hast du schon verschenkt? Was war das unnötigste Mitbringsel und worüber hast du dich am meisten gefreut? Lass mir gerne deine Gedanken als Kommentar weiter unten da und unterstütze damit meine Arbeit als Bloggerin. Danke dir!