Werbung*/ Hallo und herzlich willkommen im plastikfreien Juli! Dieser Monat ist ein ganz besonderer, denn abgesehen vom offiziellen Sommerbeginn, meiner Hoffnung, dass Schweden bei der WM gewinnt (nicht nur, weil dort seit Anfang Juli ein Verkaufsverbot von Mikroplastik in Kosmetik gilt) und den vielen saisonalen Beeren auf Österreichs Feldern, gibt es seit mittlerweile sieben Jahren die wundervolle sowie weltweite plasticfreejuly Kampagne, die seitdem jedes Jahr aufs Neue wie ein Flächenbrand durch die Social Media-Kanäle fegt. 

*Obacht: Dieser Artikel enthält unbezahlte Produktplatzierungen, erkennbare Marken und Verlinkungen aus Liebe!

Wozu das aber alles eigentlich? Ganz einfach: Plastik, als Einwegprodukt und Verpackungshabitat für allerlei gustatorische Genüsse und auch Kosmetika, ist ein Dorn im Auge eines jeden umweltbewussten Individuums. Plastik ist einfach und kurz gesagt, verzeiht mir, wirklich oasch für den Planeten und jeglichen Leben auf diesem. Kunststoffstrudel in den Ozeanen, Einkaufssackerl im Wald, Mikroplastik, das sich als Sandkugerl tarnt – All diese Dinge müssten nicht sein, wenn die Menschheit ein wenig besser auf Mutter Erde achten und von Verpackungen, die gerade einmal einen Wimpernschlag lang verwendet werden, hin zu wiederverwendbaren Optionen wechseln würde. 

Did you know scientists estimate that by 2050 there will be more plastic than fish in the world’s oceans? About half of all plastic produced is for single-use or disposable items such as packaging.  Choose to refuse single-use plastic this July by signing up for the Plastic Free July challenge. By bringing your own reusable shopping bags, remembering reusable coffee cups and water bottles, and avoiding pre-packaged fruit and vegetables you can help make a difference. Sign-up to  receive support during the month and you won’t be alone. You’ll be joining over 2 million people from 150 countries in making a difference. Avoid landfill, reduce your eco-footprint and protect the ocean from plastic pollution.

Was 2011 in Australien mit ein paar reflektierten Menschen begann, hat sich über die Jahre zu einer waschechten globalen Aufklärungskampagne inkl. Stiftungsgründung entwickelt. Und weil das menschliche Gehirn in etwa einen Monat braucht um neue Gewohnheiten anzunehmen sowie alte über den Haufen zu werfen, bietet sich ein ganzer Monat voller plastikfreier Einkäufe wunderbar für einen kleinen Lebenswandel zugunsten unseres Planeten an oder was sagt ihr? Ihr könnt euch übrigens direkt auf plasticfreejuly.com anmelden, einen Fragebogen ausfüllen, euch viele Tipps sowie Rezepte holen und euch vernetzen. Ebenso könnt ihr alles Einwegplastik sammeln, das ihr in dieser Zeit nicht vermeiden konntet und diese Erfahrungen mit der Community teilen.

Die “Hallo, du plastikfreier Juli”-Challenge oder auch: Wie schaffe ich’s die nächsten 31 Tage nicht zu verhungern #plasticfreejuly | Blattgrün

Ich bin definitiv dabei und hab mir auch schon ein paar Basic-Rezepte und auch solche für Frühstück, Mittag- sowie Abendessen zurecht gelegt, die ganz ohne Plastikverpackung auskommen. Mehr dazu (und natürlich auch die plastikfreien Rezepte) gibt’s dann auf alle Fälle in den nächsten zwei Wochen, wenn ein kleines Resümee ansteht. 

Fun Fact: Wir essen mit jeder Mahlzeit, die wir zu uns nehmen, mehr als 100 Plastikteile. (Quelle)

Da ihr ja mittlerweile wisst, wie gern ich mit Tipps und Tricks um mich werfe, möchte ich auch heute gerne ein paar Dinge mit euch teilen, die dabei helfen könnten, diesen Monat ohne große Hungersnöte und Durststrecken zu überstehen. Deshalb hier meine liebsten Alternativen zu Einweg-Plastik sowie Handlungsweisen, die sich (auch dauerhaft) unglaublich einfach umsetzen lassen. 

Verzichten

Die simpelste Art der Verschwendung von Ressourcen entgegenzuwirken ist und bleibt der Verzicht. Das freundliche Nein-Sagen. Nein danke, ich brauche keinen Strohhalm. Sehr lieb, aber ich habe Besteck in der Arbeit/Uni/Schule/Wohnung. Danke, aber ich brauche kein Sackerl, hab mein eigenes dabei. Könnt ihr das Essen bitte in meinen Behälter geben anstatt in die doofe Styroporbox?

Dasselbe gilt für den Einkauf: Mehrweg statt Plastikflaschen oder aber Stoffnetze statt der kleinen Obst- und Gemüsesackerl aus Kunststoff machen, auf ein ganzes Monat gerechnet, viel weniger Müll als man vielleicht zu Beginn annehmen mag. Übrigens: Auch, wenn in Supermärkten gerade der Milchprodukte-Glas-Hype ausgebrochen ist – Einwegglas lässt sich, im Gegensatz zu Plastik, zwar wiederverwenden weil einschmelzbar, benötigt aber unglaublich viele Ressourcen. Achtet daher (zumindest bei größerem Verbrauch von Milchprodukten) darauf zu Pfandflaschen zu greifen anstatt zu den Gläsern, die man eh nur wieder im Container entsorgen muss. Diese bekommt ihr meist beim Bauern eures Vertrauens, in Unverpackt-Läden und sogar in Bio-Läden.

Und ja, ich weiß, man könnte die Einweggläser ja zur Aufbewahrung (siehe weiter unten) verwenden oder Deko daraus machen, aber mal ehrlich: Der durchschnittliche Konsum von Milch und Joghurt liegt pro österreichischem Haushalt lt. statista bei etwa 11 Litern – So viel Deko oder Aufbewahrungsmöglichkeiten braucht, aufs Jahr gerechnet, kaum jemand. 

Wasser aus der Leitung – Hallo Trinkflasche

Wasser aus der Leitung schmeckt (gefühlt fast) genauso gut wie das abgepackte Flaschenwasser, aber auch hier könnte man notfalls zu Pfandflaschen greifen. Dasselbe gilt auch natürlich, weil Seelenschmeichler, für Limonaden oder Bier. Und bitte, bitte, bitte: Verzichtet darauf Plastikflaschen wiederzuverwenden, auch, wenn ihr damit einen guten Beitrag leisten wollt! Plastik, gerade Einwegplastik, reagiert auf Wärme und Reibung, wodurch giftige Chemikalien bzw. Weichmacher freigesetzt werden. Auch Risse, die durch den oftmaligen Gebrauch entstehen, sorgen dafür, dass sich Bakterien wohl fühlen, die man nicht im Körper haben möchte. Verwendet stattdessen eine robuste Trinkflasche aus Edelstahl oder Glas, die man gut auswaschen kann. 

Kaffeehaus statt Plastikbecher

Ja, ich weiß, diese hübschen Einweg-Kaffeebecher aus hippen Kaffeeläden sind mittlerweile, gerade im Social Media, obligatorisches Statussymbol, aber eigentlich, mehr oder minder, total unnötig. Der Preis für das bisschen Kaffee ist ebenso horrend. Muss echt nicht sein, denn rund 20.000 der Einwegbecher landen einer aktuellen Schätzung zufolge, wtf, täglich allein schon in den Linzer Mistkübeln. 

Nehmt euch den Kaffee optional von zuhause mit oder lasst ihn, wenn dann, in eure mitgebrachten Becher füllen. In der Stahlstadt Österreichs, und in vielen anderen Städten, gibt’s mittlerweile sogar Prozente auf Kaffee, wenn auf Einwegbecher verzichtet wird. Frei nach dem Motto: Coffee To Go – Cup To Keep. Wer sich lieber ganz entschleunigt dem Genuss eines Kaffees hingeben möchte, kann diesen auch samt Kuchen ganz oldschool im Kaffeehaus seines Vertrauens genießen. Fräulein Flora hat hier übrigens über die schönsten Linzer Kaffeehäuser zum Verweilen und Genießen berichtet.

Selbst ist die Frau, selbst ist der Mann

Kochen zählt nicht unbedingt zu den Lieblingsbeschäftigungen der Österreicher und Innen. Dabei wäre es so wichtig sich mit der Herkunft, der Herstellung und auch der Verarbeitungsmöglichkeiten der Dinge zu beschäftigen, die wir täglich am Teller haben. Glücklicherweise bleibt’s im Juli meist schön warm und der Backofen meist auch dementsprechend kalt.

Salate sind beispielsweise total easy in der Zubereitung und mit den richtigen Zutaten können auch diese zu einer nährstoffreichen Mahlzeit werden – Vorausgesetzt, man isst nicht nur das bisschen wasserreiche Kopfsalat. Auch Nudelsalate oder Obstsalate sind schnell zubereitet. Oder aber Smoothie-Bowls, Gemüsepfannen mit Reis oder, hello there beautiful, Pizza. Letzteres braucht nur ein wenig Zeit zum Aufgehen und auch hier kann man nebenbei Dinge erledigen. Süßes lässt sich ebenso unglaublich einfach herstellen. Energiebällchen zum Beispiel. Nüsse, Datteln und andere Zutaten nach Belieben sind der perfekte Snack, der sogar ohne raffinierten Zucker auskommt. Aber auch Kekse kann man gut ohne Zutaten, die in der Plastikverpackung daherkommen, backen. Kochen muss nicht zeitaufwendig sein, braucht aber ein bisschen Know How oder zumindest gute Rezeptinspiration. 

Die “Hallo, du plastikfreier Juli”-Challenge oder auch: Wie schaffe ich’s die nächsten 31 Tage nicht zu verhungern #plasticfreejuly | Blattgrün

Wachspapier statt Frischhaltefolie, Alu oder Zip-Beutel

Ich hab mir vor einem Jahr meine ersten Frischhalte-Tücher aus Wachs gegönnt und bin seitdem unglaublich glücklich damit! Egal, ob ich damit angeschnittenes Obst und Gemüse oder gefüllte Brötchen einwickle – Gefühlt blieb bis jetzt immer alles frischer als mit Alu oder Plastik. Wichtig ist dabei jedoch, dass die Tücher nicht in Kontakt mit schnell verderblichen Lebensmitteln, wie z.B. Fleisch oder Fisch, kommen und ebenso wenig mit Schimmel, denn dann muss man sie, der Gesundheit zuliebe, leider wegwerfen. 

Gläser und Edelstahldosen statt Tupperware

Gesammelte Gläser eignen sich, im Gegensatz zu den nicht ganz so auslaufsicheren Edelstahldosen, natürlich wunderbar um Salate oder Suppen von zuhause mit in die Arbeit oder Schule zu nehmen. Aber auch bei der Aufbewahrung von trockenen Lebensmitteln im Vorratsschrank sind sie sehr praktisch, da sie weder Motten noch Feuchtigkeit an die Lebensmittel lassen. Sie können sogar problemlos als Aufbewahrung für Gefriergut dienen, insofern man sie nur bis knapp über die Hälfte füllt (sonst droht die Gefahr, dass sie platzen) und den Deckel nur aufsetzt (nicht zuschraubt) bis der Inhalt durchgefroren ist.

Die "Hallo, du plastikfreier Juli"-Challenge oder auch: Wie schaffe ich's die nächsten 31 Tage nicht zu verhungern #plasticfreejuly

Wichtig bleibt an dieser Stelle aber zu sagen, dass man nicht gleich alles an Plastikdosen wegschmeißt, die man zuhause hat. Ökologisch wäre das nämlich absolut nicht sinnvoll, zumal Plastik sehr langlebig sein kann. Jedoch würde ich bei der Aufbewahrung von flüssigen und warmen Gerichten lieber auf Gläser oder Edelstahl setzen, denn wie oben schon erwähnt werden durch Hitze und Reibung Stoffe an die Umgebung, und somit an das kostbare Essen, abgegeben.

Kräuterzucht am Fensterbrett statt Plastikdöschen

Im 0815 Supermarkt findet man Kräuter meist nur an zwei Stellen: Beim Gemüse (mit Plastik ummantelt) und in der Gefrierabteilung (ebenso in Plastik gehüllt). Dabei wären Kräuter so unglaublich gesund! Gerade Basilikum, Petersilie und Schnittlauch stecken voller lebenswichtigem Chlorophyll, sind recht pflegeleicht und eignen sich super zur Aufzucht am Fensterbrett oder, wenn vorhanden, auf Terrasse, Balkon oder im Garten. 

Die “Hallo, du plastikfreier Juli”-Challenge oder auch: Wie schaffe ich’s die nächsten 31 Tage nicht zu verhungern #plasticfreejuly | Blattgrün

Sprossen ziehen wäre ebenso eine gute Möglichkeit um den Körper mit Nährstoffen und gesundem Grün zu versorgen. Hier bietet sich vor allem Kresse an, da sie kaum Liebe und Zuwendung benötigt, dafür aber rasant wächst und super in Salate, Suppen oder auf’s Butterbrot passt. 

Eistüte statt Becher

Weil Eis ja grad hoch im Kurs steht und der Trend seit Jahren leider mehr Richtung Plastikbecher und Löffelchen aus Hartplastik geht: Eiskugeln schmecken am besten, wenn man sie direkt aus der Tüte genießt. Übrigens ist es auch kein Problem und oft auch gern gesehen, wenn man mit eigenen Behältern wie z.B. Thermobechern zur Eisdiele geht. Die haben den Vorteil, dass das Eis am Weg nach Hause nicht zerrinnt und man getrost auf die Plastik-Eisbecher im Supermarkt-Regal verzichten kann.

Und nicht vergessen: Die Plastikfrei-Challenge ist kein Wettbewerb, sondern eine Herausforderung, die euch zukünftig selbstreflektierter durch’s Leben gehen lassen könnte. Ihr könnt also nur gewinnen. Tolle Blogs zum Thema wären übrigens roedluvan, laurel koeniger, mehr als grünzeug, wasteland rebel, the green walnuts oder auch ein jahr im glas


Macht ihr auch beim #plasticfreejuly mit? Welche Tipps möchtet ihr gern mit mir teilen? Ich liebe es von meinen LeserInnen zu lesen! Inspiriert mich mit einem Kommentar oder erntet gutes Karma und teilt diesen Beitrag in den unendlichen Weiten des Internets. Ich freu mich und sag Dankeschön! ♥ Eure Tanja

Und was meinst du?

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1 Kommentar
  • Kristina
    Juli 9, 2018

    Hallo Tanja,
    danke für deinen Artikel – den plasticfreejuly kannte ich bis jetzt nicht. Ich habe aber einmal während der Fastenzeit vor Ostern versucht, komplett auf Plastik zu verzichten. „Plastik fasten“ sozusagen ;-)

    Verhungern tut man dabei sicherlich nicht, aber man wird sehr kreativ und stellt bald fest, dass es so manches Lieblingslebensmittel nur in Plastikverpackung gibt – in meinem Fall waren das Feta, Mozzarella oder Tofu. Als Alternative kann man in manchen Bioläden von der Feinkost Manouri in ein eigenes Behältnis füllen lassen oder heimischen Schaf- und Ziegenkäse kaufen (es ist halt leider nicht ganz dasselbe). Beim Tofu fiel mir eigentlich nur ein, ihn selbst zu machen, das habe ich aber noch nicht probiert. Pflanzenmilch hingegen mache ich schon seit einiger Zeit mit dem „AndSoy“-Gerät selbst.
    Außerdem merkt man, dass es oft konventionell produzierte Lebensmittel sind, die in Karton-Verpackungen verkauft werden, während die Bio-Variante in Plastik eingepackt ist – etwa bei Nudelprodukten oder Reis, Couscous, Quinoa, etc. – ein Dilemma, auf das ich noch nicht die richtige Antwort gefunden habe.
    Auch gemahlenen Kaffee für die Filtermaschine oder French Press bekommt man nur in aromageschützter Verpackung – ganze Bohnen bekommt man aber in so manchem verpackungsfreien Laden und diese kann man sich oft vor Ort mahlen lassen oder daheim selbst frisch mahlen (am besten mit einer händischen kleinen Mühle zwecks Elektroschrottvermeidung).
    Die Kräuter waren damals im Frühling noch nicht groß genug und wenn einmal der selbst eingefrorene Vorrat aus dem Vorjahr aufgebraucht ist gibt es im Supermarkt durchaus TK-Kräuter, welche nur in Karton verpackt sind (z.B. von Ja!Natürlich oder Ökoland). Auch TK-Gemüse gibt es in Bioqualität im Karton, falls es einmal schnell gehen muss.

    Im Juli gibt es so vieles frisch in Hülle und Fülle – das macht den Einstieg ins plastikfreie Einkaufen umso leichter! ;-)

    Alles Liebe,
    Kristina