„Ich würde ja gern, aber ich hab nicht die Zeit…“ höre ich sehr oft, wenn es um’s Thema Kochen geht. Man möchte ja gesund essen, aber hat in der hektischen Arbeitswelt einfach keine Ressourcen selbst zu kochen. Deshalb gibt’s heute fünf kleine Möglichkeiten dir mehr Zeit für Dinge zu verschaffen, die du lieber machen möchtest als den Kochlöffel zu schwingen.
Gleich vorweg: Bitte sieh diesen Beitrag keinesfalls als einen, der mit erhobenen Zeigefinger auf dich einwirken möchte! Nichts in der Welt läge mir ferner als über Menschen zu urteilen. Wir alle haben individuelle Arbeitsleben, Familiengrößen oder Freizeitgeschichten, die richtige Zeitfresser sein können. Jedoch muss ich es einfach sagen. Ganz ohne Wertung. Keine Zeit ist (sorry für die Realitätswatschn) keine Tatsache, sondern eine bewusste Entscheidung. Es geht also nicht darum keine Zeitressourcen zu haben, sondern darum keine Zeit für Dinge zu investieren. Wenn du also gesundes Essen liebst, das nicht industriell verarbeitet oder von Nährstoffen befreit ist bzw. tot gekocht den Weg zu dir nach Hause findet, dann solltest du unbedingt selbst den Kochlöffel schwingen oder dich, im Bestfall, vom Koch deines Vertrauens beköstigen lassen. Das muss aber nicht zwangsweise in einer stundenlangen Katastrophe enden.
Ja, ich weiß schon: Eigentlich sind all diese Tipps und Tricks, die nun folgen, schon hunderte Male niedergeschrieben und wiedergekaut worden, aber wenn du nicht gerade Butler, Hausmädchen, motivierte Mitbewohner, kochende Herzensmenschen oder gesunde Lieferdienste dein Eigen nennst und trotzdem gesund essen willst, musst du dich leider aufraffen, zumindest ein bisschen Zeit in deine täglichen Mahlzeiten investieren und dir eventuell dein ganz eigenes Best of dieses Artikels herausfiltern.
Nutze den Feierabend optimal
Anstatt 20 Minuten im Internet nach Fast Food-Lieferdiensten zu suchen und dann auch noch 45 Minuten darauf zu warten, könntest du schon drei Mahlzeiten (Frühstück, Abendessen und Mittagessen) auf einmal zubereiten. Wie?
Leg dir abends die Zutaten für dein Frühstück parat. Wenn du, so wie ich, allerlei Haferflocken-Gerichten den Vorzug gibst, kannst du dich besonders glücklich schätzen, denn Porridge, Overnight-Oats oder auch Chia-Pudding machen sich über Nacht von selbst, während du entspannt deinen Träumen nachgehen kannst. Wenn du dein Frühstück gerne warm isst, kannst du ja einige Sekunden früher aufstehen und die Flüssigkeit (Milch, Wasser, etc.) für den Haferbrei erwärmen, die Haferflocken einrühren, Zähne putzen und den Brei danach mit geschnippeltem Obst (dass du natürlich auch schon am Vorabend zerlegt und in den Kühlschrank gepackt hast) dekorieren. Dasselbe gilt auch für Pancakes, Smoothies oder Spiegelei. Am Abend machen, ab damit in den Kühlschrank und morgens, bei Bedarf, kurz im Ofen oder der Pfanne erwärmen.
Das Frühstück lässt sich übrigens prima vorbereiten, während die obligatorische Suppe vor sich hin köchelt. Das bringt mich auch gleich zum nächsten Punkt.
Hab immer Suppe parat
Suppe ist ein Geschenk des Universums für alle schlechten Dinge, die man sonst so ertragen muss. Suppe geht schnell, Suppe macht (je nach Zutaten) wundervoll satt UND Suppe lässt sich vorkochen und auch einige Tage im Kühlschrank lagern. Gerade Cremesuppen sind eine wundervolle Angelegenheit, wenn man 1. einfach keine Lust auf’s großartige Kochen hat und 2. kaum Zeit dafür, weil Kinder und Zweitjob am Stressmanagement nagen.
Eigentlich braucht es nur ein paar Handvoll Gemüse nach Wunsch, Wasser, Salz, Gewürze und vielleicht ein kleines Sahnehäubchen für die absolute Cremigkeit. Rein damit in den Topf, 15 Minuten kochen, pürieren, fertig. 15 Minuten Investition für 48 Stunden der gemäßigten Kochfreiheit. Das funktioniert natürlich nicht nur mit Suppe.
Koche deine Mahlzeiten vor
Nicht nur Suppe, sondern auch Eintöpfe eignen sich wunderbar für’s Mealprepping. Oder aber: Wenn du Montags zu viele Nudeln gekocht hast, dann lagere sie im Kühlschrank und mach am nächsten Tag Nudelsalat. Wenn du zu viel Reis gekocht hast, dann lagere ihn im Kühlschrank und mach Reissalat. Eine Handvoll frische Kräuter, Samen und Kerne, Tofu oder Schafskäse, eine Handvoll gewürfeltes Gemüse und ein leichtes Dressing peppen allerlei Nudel- und Reisreste auf. Immer. Versprochen. (Die Mutter meines Exfreundes macht beispielsweise den besten Nudelsalat der Welt, der gefühlt mit jedem Tag im Kühlschrank noch ein Stück besser wird.)
Wenn du Linseneintopf, Gulasch oder Chili kochen willst, koche gleich viel mehr davon, denn diese Gerichte schmecken gerade am darauffolgenden Tag erst richtig gut und können notfalls auch gut eingefroren oder mit in die Arbeit genommen werden. Benefit: Einmal kochen heißt: Weniger Abwasch, weniger Wegräumen, weniger Ärgern.
Gebrauche Hilfsmittel, wenn du die Schnippelei einfach nicht als entspannend empfindest
Ich persönlich empfinde Kochen als sehr entspannend. Ich liebe beispielsweise den Geruch, der freigesetzt wird, wenn ich Kräuter zupfe oder Gemüse schneide. Dass ein Großteil der Kochzeit durch das Vorbereiten (und Abwaschen, siehe Punkt 3) gefressen wird, ist natürlich klar. Bei der Vorbereitung könntest du jedoch auf kleine Alltagshelfer wie Gemüseschneider, Küchenmaschinen, Hochleistungsmixer oder anderes Küchentresenmobiliar zurückgreifen. Diese Dinger machen sich aber meist nur dann bezahlt, wenn du gerne und somit auch häufig kochst. Oft tut es aber auch einfach nur ein gut geschliffenes Messer. Glaub mir! Schleif deine Messer, achte gut darauf und pack sie niemals in den Geschirrspüler! Ansonsten gilt: Das Internet steckt voller Kitchen-Hacks, die dein Kochvergnügen verkürzen könnten.
Koche minimalistisch
Niemand muss ein fünfgängiges Menü kochen, um sich gesund zu ernähren. Die simplen Kochvergnügen sind oft die Besten, denn (fun fact) umso weniger Lebensmittel sich in einem Gericht befinden, desto leichter hat es unsere Verdauung. Versuche dabei jedoch immer gesunde Fette, ausreichend Proteine sowie Gemüse, Kräuter, Sprossen oder grünes Blattgemüse einzubauen.
Wenn du Glück hast, verlängert die bewusste Entscheidung dir Zeit zum Kochen zu nehmen dein Leben um ein paar Jährchen (hallo Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Adipositas oder Herz- und Kreislauferkrankungen) und gleicht die Investition in abendliche Kochvergnügen auch optimal aus. Hast du auch zeitsparende Kitchen-Hacks oder bist du eher der Typ “Kochen? Umso länger, desto besser”? Inspiriere mich mit einem Kommentar, teile deine Erfolgsrezepte oder ernte einfach mal gutes Karma und teile diesen Beitrag mit deinen Freunden. Ich freu mich und sag dankeschön! ♥
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