Minimalismus ist nicht nur gut für den Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt. Was aber, wenn die Jeans doch mal reisst, die Schuhsohle abgeht oder die Tasche löchrig wird? Neu kaufen? Ne! Auch Gebrauchtes hat seine Vorteile.
Ich habe euch in meinem Capsule Wardrobe-Artikel schon erzählt, dass ich es mit den 37 Stück nicht ganz so ernst nehme. Bei mir findet ihr nämlich in etwa 50 Stück für jede Jahreszeit im Kleiderschrank, vieles ist bio oder Fairtrade und einiges davon ist geschenkt oder gebraucht gekauft.
Ich bin mit Tauschpartys, oldschool Kleiderkreiseln und Second Hand aufgewachsen.
Daran ist übrigens weder etwas grauslig noch verkehrt. Ich kann mich daran erinnern, dass ich schon als Kind immer wieder gebrauchte Kleidung von Verwandten bekommen hab. Kleinen Monstern ist es ja außerdem sowieso völlig egal, ob das Etikett noch dranhängt oder nicht. Hauptsache, es ist schick und hält das freudige Rumhüpfen im Gatsch und durch Hecken aus. Auch meine Hosen, Sweater und Schuhe (die den frühkindlichen Entdeckerdrang überlebt haben) gingen nach dem Rauswachsen an meine kleineren Geschwister, Cousinen und Cousins.
Wir leben in einer konsumorientierten Überflussgesellschaft, shoppen nach Trends, schlendern durch Modeläden und schmücken uns mit allerlei materiellen Dingen, anstatt Bewusstsein für ein glücklicheres Leben zu schaffen. Mal ehrlich: Am Ende macht uns das ganze Shoppen auf Dauer auch nicht wirklich glücklicher oder?
Zwischenzeitlich hatte ich meine Konsumphase, in der ich erst glücklich war, wenn ich einmal die Woche Geld für neue bunte Textilberge aus Polyester ausgegeben habe. Seit meiner Auseinandersetzung mit dem Thema Minimalismus vor einigen Jahren hat sich diese Einstellung glücklicherweise wieder in eine ganz eigene nachhaltige Richtung entwickelt. Nachhaltigkeit heißt für mich vor allem, dass man darauf achtet Dinge so ressourcenschonend und fair wie möglich zu erwerben/produzieren. Abseits von Trends. Dazu gehört für mich eben auch Second Hand. Warum genau?
Fünf Vorteile von Second Hand
Gebrauchte Kleidung spart Ressourcen durch Mehrfachnutzung.
„Kleidung, die bereits da ist, muss nicht mehr produziert werden“, sagen Clarissa and Diana von Dogdays of Summer, einem Unternehmen mit Fokus auf Vintagekleidung, schöne Schuhe und Accessoires.
Die Kleidung ist meist schon oft gewaschen und daher nicht mehr so stark mit Schadstoffen belastet.
Sie wird dadurch verträglicher für die Haut und ist aus diesem Grund auch eher für Allergiker geeignet als Neuware. Ein Großteil der Billigmode ist außerdem nicht unbedingt farbecht. Gebrauchtes hat meist schon viele Schleudergänge in der Waschmaschine hinter sich und wird nach dem Kauf nicht mehr wirklich Farbe verlieren und euch unnötig Nerven rauben.
Kleine Schätze findet man oft nur, wenn man genau hinsieht.
Es ist wie bei allen Dingen am Flohmarkt: Genau hinsehen lohnt sich. Man könnte atemberaubende Unikate aus fremden Ländern oder ausgesuchte Designerstücke entdecken, die sehr viel billiger vertrödelt werden.
Second Hand kann das Konto vieler Familien schonen!
Kinder wachsen. Und das oft sehr schnell und vor allem über Jahre hinweg. Da zahlt es sich einfach nicht aus immer wieder Neues zu kaufen.
Second Hand ist individuell und folgt keinem Trend.
Man kann sich hier abseits von aktueller Mode wunderbar ausleben, kreativ werden und seinen eigenen persönlichen Stil finden. Und weil man nicht direkt von der Stange kauft, hat man auch viel mehr Spass dabei. Da freut man sich am Ende umso mehr über die schöne Jeans, die man am Flohmarkt ergattert hat.
Ich habe vor kurzem online drei tolle (und geldbörserlfreundliche) Dinge auf willhaben ergattert, die schon seit einigen Monaten auf meiner Liste stehen. (Ja, eine Liste ist euer bester Freund, wenn ihr lernen wollt eure Impulse zu kontrollieren! Mehr dazu gibt’s im Minimalismus-Artikel im Punkt „Kaufe nur Dinge, die du wirklich brauchst“)
Wenn ihr auch einmal abseits von Flohmärkten eure Fühler ausstrecken wollt, hab ich hier noch eine kleine Liste mit „Läden“, in denen ihr auch online nach atemberaubende Unikaten aus fremden Ländern, ausgesuchten Designerstücken, Vintage-Kram oder einfachen Basics stöbern könnt:
kleiderkorb
kleiderkreisel
willhaben
maedchenflohmarkt
dogdaysofsummer
mamikreisel
ebay
shpock
Übrigens: Ganz egal, ob man nun verschenkt, tauscht oder verkauft – Second Hand ist nie verkehrt! Sharing is caring und der Umwelt gefällt’s ebenso. Das gilt natürlich nicht nur für Kleidung, sondern auch für elektronische Geräte, Bücher, Musik, Ernteüberschüsse und vieles mehr!
Wie steht ihr zu gebrauchter Kleidung? Yay or nay? Seid ihr vielleicht sogar bei Kleiderkreisel & Co. und versucht gerade Klamotten an Mann und Frau zu bringen? Ich liebe es von meinen LeserInnen zu lesen! Inspiriert mich mit einem Kommentar oder erntet gutes Karma und teilt diesen Beitrag in den unendlichen Weiten des Internets. Ich freu mich und sag dankeschön! ♥ Eure Tanja
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