Schon im Altertum wurden sie verehrt, von Königen geliebt und in besonderen Gefäßen aufbewahrt, da sie als genauso wertvoll wie Gold galten. Die Rede ist von Körperölen. Für die Verwendung spricht außerdem die Tatsache, dass Körper- und Gesichtsöle kein Wasser enthalten. Cremen werden meist Emulgatoren beigemischt, damit Wasser und Öl zur homogenen Masse werden und sich nicht einfach so trennen können. Diese Stoffe können bei empfindlicher Haut jedoch Irritationen hervorrufen. Ebenso wird durch naturreine Öle der Säureschutzmantel der Haut nicht angegriffen. Sehr nett, wie ich finde!
DIE ODYSSEE MEINER MIMOSENHAUT
Ich gehöre übrigens zu den Menschen, die sich seit der frühen Pubertät mit Mischhaut par excellence herumschlagen müssen. Ist die Haut nicht gerade schuppig und arg trocken, wird sie dafür unglaublich fettig und unrein. Diese Odyssee ist auch immer ein bisschen wie russisches Roulette, je nachdem, welche Inhaltsstoffe sich in den Produkten befinden, die ich verwende oder um welche Jahreszeit es sich dabei handelt. Die letzten 15 Jahre habe ich also etwa alles an chemischen und natürlichen Mittelchen ausprobiert, die man in Apotheken und Drogerien finden kann, sowie mit 13 Jahren sogar Kortisontabletten und die Pille bekommen, um meine Mimosenhaut zumindest so weit in den Griff zu bekommen, sodass ich mir nicht alle fünf Minuten vor lauter Jucken die Gesichtshaut vom Körper kratzen muss oder nach Taschentüchern im Beutel krame, um mir den Fettfilm von der Stirn zu wischen. Ich habe übrigens weder Kontaktallergien, noch Neurodermitis oder die Schuppenflechte (just sayin’, falls ihr mir jetzt alle möglichen Erkrankungen diagnostizieren wollt).
Etwa 90% dieser 15-jährigen Suche nach verträglichen Produkten hätte ich mir, im Nachhinein gesehen, durchaus sparen können, denn all diese Produkte und verschreibungspflichtigen Medikamente haben es nicht besser, sondern am Ende nur schlimmer gemacht. Seit ich mich mit den verschiedensten Wirkungen von Pflanzenölen aus kbA auseinandersetze und sie im Selbstversuch immer wieder einmal vorsichtig an mir teste, ist das Leben für mich definitiv leichter geworden.
Die letzten paar Jahre hatte ich übrigens Kokosöl, Traubenkernöl und Jojobaöl in Verwendung. Zum Kokosöl muss ich an dieser Stelle sagen, dass ich es zwar immer noch gerne zum Kochen verwende oder beim Wandern als Zeckenschutz auftrage, doch meine Mimosenhaut verträgt Kokosöl als Hautöl ansonsten die meiste Zeit überhaupt nicht. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass Kokosöl komedogen ist, die Poren verstopft und somit die Entstehung von unreiner Haut begünstigt sowie bei trockener Haut nicht tief genug eindringt, um sie mit Feuchtigkeit zu versorgen und sie auf Dauer gar austrocknen kann. (Trotz allem hat Kokosöl viele Anwendungsgebiete, die ich nicht missen möchte.) Mit Traubenkern-, Argan-, Hanf- sowie Jojobaöl habe ich die, geschätzt, letzten fünf Jahre aber grundsätzlich positive Erfahrungen gemacht.
Da jedoch auch hier, trotz aller Liebe, noch Optimierungsbedarf besteht, habe ich es ausnahmsweise mal mit fertigen Ölmischungen versucht und mich diesen Frühling mit einigen Ölen von Pure Skin Food eingedeckt und ich kann nur sagen: Die Anwendung ist angenehmer als gedacht. Außerdem ist die Firma aus Österreich, stellt plastikfrei zu und produziert vegan sowie bio. <3
REVIEW
Das Cleansing/Detox Oil durftet herrlich nach Ringelblume und Lavendel. Laut Hersteller reinigt es porentief, indem sich das Öl mit dem “Schmutz”, also Talg, Make Up oder Schweiß, verbindet. Es wird für fettige, unreine Haut empfohlen, während auch trockene Haut davon profitieren soll. Das Detoxöl wird aufgetragen, kurz sowie sanft einmassiert und dann mit einem nassen Waschlappen oder trockenem Wattepad abgenommen. Ich muss gestehen, dass sich damit mehr Make-Up abnehmen lässt, als ich anfangs gedacht hatte, doch ganz sauber wird das Gesicht damit leider nicht. Glücklicherweise bin ich nur selten geschminkt und kann mir den zweiten Durchgang daher meist einfach ersparen.
Der Geruch des anschließenden Kamillen-Toners ist herb, aber zu ertragen. Da es die letzten Tage wundervoll sommerlich war, hat sich leider auch ein kleiner Sonnenbrand eingeschlichen. Ich habe dann kurzerhand den Toner als After Sun-Helferchen verwendet und muss sagen, dass der Toner doch ein angenehm-frisches Gefühl auf der Haut geschaffen hat und der Sonnenbrand eindeutig besser abheilt als ohne Helferchen. Auch nach der Rasur bzw. dem Epilieren kann ich es guten Gewissens weiterempfehlen.
Das Beauty Oil am Ende der Pflegeroutine wiederum glänzt mit einem zitrusähnlichen Geruch, der sich mit dem Geruch der Nachtkerze und des Schwarzkümmels mischt. Einige Nuancen könnte ich aber bei Gott nicht entziffern. (Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich absolut nicht weiß, wie Moringaöl riecht.) Verzeih mir also, falls meine Einschätzung nicht ganz genau deinem Geruchsempfinden entspricht. :)
Die Haut fühlt sich nach der Layering-Routine an wie frisch aus dem Ei geschlüpft. Babyzart. Wie Seide. Und nein, ich übertreibe nicht. Ich habe vor Pure Skin Food sehr viele Öle ausprobiert, bin ich aber von diesen hier sehr begeistert, wenngleich sogar richtig vernarrt! Dieses Gefühl habe ich jedoch nur, wenn ich das Beauty-Oil auch sehr gewissenhaft einmassiere und das kann schon mal einige Minuten dauern. Einfach kurz “draufschmieren, verteilen und fertisch” funktioniert in meiner Situation leider nicht. Aber hey.. Die Reinigung ist so schon zu einem schönen Ritual geworden und ich möchte es nicht mehr missen, da man sich bewusst Zeit für sich selbst nimmt und wunderbar abschalten kann. Deshalb hier kurz meine kleine 15 Minuten Spa-Routine, die ich aus Gründen der Selbstliebe auch gerne in Kauf nehme.
MEINE TÄGLICHE ROUTINE
- Ich gebe von meinem gemischten Öl einen kleinen Klecks in die Hand und verreibe es kurz zwischen den Händen, damit es schön warm ist. Danach verteile ich das Öl auf dem noch trockenen, nicht gereinigten Gesicht und massiere es ca. drei Minuten ein.
- Anschließend tränke ich einen Waschlappen in heißes Wasser, wringe ihn aus und lege ihn auf mein Gesicht und lasse ihn etwas auskühlen. Das Wasser soll natürlich nur so heiß sein, dass es sich auf der Haut noch angenehm anfühlt. Der Dampf öffnet die Poren und man kann Talg und Schmutz leichter entfernen. Das Öl mit dem Waschlappen abnehmen und trockentupfen.
- Den Toner aufsprühen, drei Tropfen Beauty-Öl in den Händen verreiben und einige Minuten einmassieren. Fertisch!
FAZIT
Nach einigen Monaten hat sich die Trockenheit der Haut leicht verbessert. Dadurch hat sich auch die fettige, unreine Komponente wieder besser eingependelt. Natürlich darf man keine Wunder erwarten, aber im Grunde genommen sind es ja die kleinen Erfolge, die man schätzen soll. Ganz optimal finde ich es jedoch immer noch nicht, daher bin ich für jeden Tipp sehr dankbar. Scheu dich also nicht mir in den Kommentaren deine Wunderwaffe gegen Mimosenhaut mitzuteilen. ;)
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