Rauna, also rote Bete, gehörte im Kindesalter zu meinen meist gehassten Nahrungsmitteln. Dicht gefolgt von Sellerie oder Kürbis. Glücklicherweise hat der Körper mit den Jahren dazugelernt und weiß nun zumindest im Erwachsenenalter, dass Rauna nicht nur ein regionales Superfood voller nützlicher Vitamine ist, sondern auch perfekt in Risotto passt. Deshalb gibt’s heute zur Feier des Tages, weil sich der ORF OÖ in mein bescheidenes Zuhause verirrt und mich beim Werdegang vom Rezept zum fertigen Blogbeitrag begleitet hat, Rauna-Risotto mit Parmesanchips. 

Risotto ist ja eines der besonderen Dinge, die man im Normalfall nur selten macht, weil’s schon auch ein bisschen Liebe braucht und durch das ewige Rühren und nicht-von-der-Seite-weichen vermutlich auch ein wenig anstrengend ist. Gut, mich entspannt es (was hoffentlich nicht nur am Wein liegt, der für’s Rezept verwendet wird), aber auch nur, weil ich mittlerweile schon ein wenig geübt bin. Risotto braucht nämlich, müsst ihr wissen, den richtigen Reis, die richtige Menge Wasser, darf keinesfalls anbrennen und auch die Brühe sollte keineswegs zu kalt sein, weil man den köchelnden Reis ja nicht (ab)schrecken will. 

Rauna-Risotto mit Parmesanchips | Blattgrün

Natürlich aber sollte man, tztztz, einen Foodblogger-Beitrag nicht damit starten die Komplexität seines Gerichts in die Länge zu ziehen sondern lieber davon schwärmen wie gut es ist. Also werft eure Bedenken über Bord (behaltet Gesagtes aber im Hinterkopf, weil nützlich) und macht euch mit mir an das weltbeste Herbstrisotto, das ihr diesen Herbst essen werdet. 

Zutaten für das Rauna-Risotto, 3 Portionen

1 Glas vorgekochte rote Bete/Rauna
250g Arborio-Reis (gibt’s im Bioladen)
2 Schalotten oder 1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 guter Schuss Rotwein – guter Wein! Man schmeckt’s, glaubt mir!
1 TL Zucker, Dattelsirup oder Honig
etwa 1 Liter Gemüsebrühe
etwas hitzefestes Öl
1 Handvoll geriebener Parmesan
Salz, Pfeffer

Rauna-Risotto mit Parmesanchips | Blattgrün

Zubereitung des Rauna-Risotto

Zu allererst das Drumherum vorbereiten: Schalotten oder Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden. Da Schalotten ein wenig feiner und milder als die Zwiebel sind, passen sie hier besser ins Risotto. Alternative geht aber natürlich auch das Pendant. Knoblauch schälen und ebenso klein hacken. Rote Bete/Rauna abtropfen und ebenfalls klein schneiden. Umso größer die Stücke der Bete sind, desto “bissfester” bleibt sie. (Funktioniert natürlich auch mit frischer roter Bete, die man schält und ebenso in kleine Stücke schneidet.) Alles beiseite stellen.

Einen Liter Brühe im Topf zum Köcheln bringen und auch während der ganzen Risottokocherei weiterköcheln lassen. So bleibt die Brühe immer heiß genug, um den Reis beim Eingießen nicht zu schrecken. 

Eine Pfanne erhitzen, 2-3 EL hitzefestes Öl zugeben und Schalotten sowie Knoblauch glasig dünsten. Dann den Rauna dazugeben und ebenfalls kurz andünsten. Im Anschluss die Süße nach Wahl in den Topf geben, damit sie karamellisiert. 

Den Reis in die Pfanne zu den gedünsteten Goodies geben, kurz mit andünsten und mit einem guten Schuss Rotwein ablöschen. Jetzt kommt der etwas aufwendigere Teil: Mit einer Suppenkelle Brühe zur Reismischung geben. Nicht die ganze Brühe, sondern wirklich nur 1, 2 oder 3 Schöpfer. Je nach Breite der Pfanne. Wenn die Brühe verdampft ist, kommt die nächste Kelle voller Brühe. Dazwischen solltet ihr immer wieder rühren, damit nichts anbrennt. 

Diesen Vorgang wiederholt ihr so lange, bis der Reis al dente ist. Heißt: Nicht hart, nicht matschig, aber angenehm bissfest. Dann könnt ihr endlich den Herd ausschalten, die Pfanne runternehmen und das Risotto wahlweise mit ein wenig Butter oder veganer Butteralternative vermengen. Bis hierhin wäre das Rezept super für Veganer. Wer gern vegetarisch unterwegs ist, kann nun weiterlesen.

Jetzt geht’s an die Parmesanchips. Dazu geht ihr jeweils einen gehäuften Teelöffel geriebenen Parmesan auf ein, mit Backpapier ausgekleidetes, Backblech. Wer mag, kann ihn vorher noch mit Paprikapulver (Tipp: geräuchteres Paprikapulver, mmh!) und Lieblingskräutern mischen. Im Anschluss wandern die kleinen Häufchen bei (bitte vorheizen) 200°C Ober-/Unterhitze für etwa 5-10 Minuten in den Ofen. Wenn die Ränder schön goldbraun sind, sind sie fertig und sollten noch ein paar Minuten am Backblech liegen bleiben, bevor ihr sie auf eurer Risotto packt. 

Garnieren könnt ihr bei Bedarf mit frischen Kräutern wie Thymian, Rosmarin oder Oregano.

Rauna-Risotto mit Parmesanchips | Blattgrün

PS: Danke an den ORF OÖ, muah!


Und ihr so? Macht ihr auch hin und wieder Risotto, steht ganz eifrig und umsorgend mit dem restlichen Wein neben der Pfanne und hofft, dass nichts anbrennt? Mögt ihr Rauna? Was kocht ihr damit? Ich liebe es von meinen LeserInnen zu lesen! Inspiriert mich mit einem Kommentar oder erntet gutes Karma und teilt diesen Beitrag in den unendlichen Weiten des Internets. Ich freu mich und sag Dankeschön! ♥ Eure Tanja

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