Egal, ob Soja, Reis oder Hafer: Die vegane Alternative zu herkömmlichem Schlagobers enthält meist Stabilisatoren, Konservierungsmittel und andere künstliche Spielereien. Ebenso nicht unbedingt vorteilhaft ist die Tatsache, dass man Sahnealternativen in veganer Option nicht ohne Plastikverpackung mit nach Hause nehmen kann. Unser heutiges DIY ist deshalb Hafersahne.

Ich verwende Hafersahne wirklich gerne als Soßenbasis für meine Gemüsepfannen oder um meinen Suppen ein bisschen mehr Cremigkeit zu geben.

Auch für Desserts ist vegane Sahne oft sehr praktisch. Vor einigen Jahren war übrigens noch Sojasahne mein absolutes Ersatzprodukt für Schlagobers, Creme Fraiche oder Sauerrahm, da ich diese Kuhmilchprodukte recht schlecht vertrage.

Mittlerweile kommt sie nur noch selten in meine Gerichte und wenn, dann nur mit Rohstoffen aus österreichischer Produktion. Nicht zuletzt, weil ich vermeiden möchte, dass meinetwegen ein Stück Regenwald zugunsten von Monokultur gerodet wird. Auf die Idee Sahne auch einmal in der regionalen Hafervariante zu versuchen, hat mich vor etwa zwei Jahren eigentlich erst ein Bioladen gebracht. 

Einfach mal selbermachen: Hafersahne {vegan, zero waste basics} | Blattgrün

Mit der Zeit kämpft sich dann auch immer wieder einmal das Öko-Gewissen an die Oberfläche und die Denkzentrale stellt sich die Frage, ob man solche Dinge denn nicht auch selbst herstellen könnte. Ohne Zusatzstoffe. Ohne Plastikverpackung.

Also hab ich mich versuchsweise an die Herstellung von veganer Sahne herangetastet und hab es die ersten paar Male total verbockt. (Und wie ihr unschwer erkennen könnt, hab ich auch kein Talent für’s Einschenken.)

Einfach mal selbermachen: Hafersahne {vegan, zero waste basics} | Blattgrün

Nach längerem Herumexperimentieren bekommt man dann aber ein Gefühl dafür welche Konsistenz man für welche Gerichte benötigt. Deshalb möchte ich heute mein Rezept für vegane Hafersahne mit euch teilen.

Die Hafersahne ist wirklich unglaublich einfach nachzumachen, kann zum Kochen sowie Backen verwendet werden und hält im Kühlschrank, ebenso wie das verpackte Äquivalent, etwa drei Tage. 

Einfach mal selbermachen: Hafersahne {vegan, zero waste basics} | Blattgrün

Hafersahne, vegan

Ich verwende Hafersahne wirklich gerne als Soßenbasis für meine Gemüsepfannen oder um meinen Suppen ein bisschen mehr Cremigkeit zu geben. Auch für Desserts ist vegane Sahne oft sehr praktisch. 
Zubereitungszeit 10 Minuten
Wartezeit 15 Minuten

Zutaten
  

  • 3 Tassen Wasser
  • 1 Tasse Haferflocken grob oder fein
  • 1 EL Öl
  • Salz nach Belieben

Anleitungen
 

  • Von der angegebenen Menge Wasser kocht ihr die Hälfte auf.
  • Gebt die Haferflocken in einen Mixer oder, falls ihr nur einen Stabmixer zur Verfügung habt, in ein hohes Mixgefäß.
  • Füllt nun Mixer oder Mixgefäß mit dem heißen Wasser auf und lasst die Flocken für etwa 10-15 Minuten quellen.
  • Im Anschluss gebt ihr das restliche Wasser sowie das Öl hinzu und mixt die Masse gut durch.
  • Nun mit einem Nussbeutel, einem feinmaschigen Sieb, einem Wäschenetz, einem Stück Strumpfhose oder ähnlichen feinmaschigen Alternativen (bitte bei allem auf vorangegangene Sauberkeit und Keimfreiheit achten!) filtern. Wer die Masse eher schleimig/fester/cremiger haben möchte, sollte den Beutel wirklich kräftig ausdrücken.
  • Gebt die abgetropfte Flüssigkeit in ein sauberes Gefäß und lagert die selbstgemachte Sahne bis zur Verwendung im Kühlschrank. 

Notizen

Aus Gründen der Kostbarkeit von Lebensmitteln und dem Vermeiden von Verschwendung könnt ihr die übrig gebliebene Haferflockenmasse für Gebäck (Brot, Brötchen, Kuchen, Kekse) verwenden. 

Bei mir waren es mengenmäßig, weil sich erfahrungsgemäß viele LeserInnen mit diesen minimalistischen Angaben eher schwer tun, 1 Kaffeetasse Haferflocken (60g) und 3 Kaffeetassen (rund 360-400ml Wasser). 1 EL sind etwa 15ml. Wer die Sahne noch dicklicher möchte, kann u.U. einen TL Stärke zugeben oder einfach weniger Wasser verwenden. 

Ich werde euch auch zukünftig einige weitere vegane und vegetarische Alternativen zum Selbermachen vorstellen. Diese könnt ihr HIER gesammelt einsehen. 
Einfach mal selbermachen: Hafersahne {vegan, zero waste basics} | Blattgrün

Und ihr so? Versucht ihr auch möglichst plastikfrei zu kochen? Welche Basics würdet ihr euch als Nächstes wünschen? Ich liebe es von meinen LeserInnen zu lesen!

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1 Kommentar
  • Barbara
    Dezember 20, 2019

    Hallo Tanja.
    Ich finde diese Idee mit der selbstgemachten Hafersahne super und werde das auf jeden Fall ausprobieren. Ich suche ja schon seit einer Weile nach pflanzlichen Alternativen, da ich geneigt bin auf vegan umzusteigen. Der Tiere wegen. So Dinge wie Euer ( Spiegelei und gekochtes Ei) werden mir wohl fehlen. Auch ob es eine schmackhafte Alternative zum Milchschaum bei Latte Macchiato und Cappuccino oder auch Schlagsahne zu Kuchen und Desserts oder auch Frischkäse und Käse Varianten gibt, die dem Original einigermaßen näher kommen. Hmm. Bin auf jeden Fall gespannt und hoffe einiges zu finden. Auch in Punkto Müllvermeidung.

  • markus
    April 1, 2019

    ist es ein nachteil wenn man es nicht durchpassiert. nach dem turbomixen im vitamix ist es eh so fein. danke.

    • Tanja
      April 2, 2019

      Hey Markus!
      Das bleibt ganz deinem Geschmack überlassen! Wenn du das Gefühl hast, dass es so für dich passt, dann würd ich’s auf alle Fälle nicht unnötig verkomplizieren. :) Probieren geht über Studieren. Liebe Grüße
      Tanja

  • Amke
    Dezember 30, 2018

    Danke für das Rezept!
    Hat jemand mal ausprobiert, die haltbar zu machen? Z.B. Nach dem Ausdrücken nochmal aufkochen und dann heiß in Gläser abfüllen? Ich gestehe, dass ich solche Basis Produkte gerne auf Vorrat habe, damit kochen möglichst schnell und unkompliziert bleibt, sodass ich mich auch an Tagen aufraffen kann, an denen ich eigentlich keine Lust zu kochen habe.
    Einfrieren ginge sicherlich, aber mein kühlfach ist zu klein, um viel zu lagern, weshalb die Option für mich leider nicht geht.
    Lg
    Amke

    • Tanja
      Dezember 30, 2018

      Hey Amke!
      Ich habe die Befürchtung, dass man Hafersahne eher nicht einwecken kann, da sie irgendwann beginnt zu versauern. Ich kann dir in diesem Fall nur gute Erfahrungen mit dem Einfrieren mitgeben. (In Eiswürfelbehälter, damit man sie portionsweise schön rausholen und gleich verwenden kann.) Ich lass mich aber gerne eines besseren belehren, falls hier schon jemand andere Erfahrungen gemacht hat. :)
      Liebe Grüße
      Tanja

  • Inken
    Dezember 20, 2018

    Hallo Tanja,
    danke für das tolle Rezept. Ich lebe zwar nicht vegan, bin aber immer auf der Suche nach Alternativen etwas selbst herzustellen, schon allein um Verpackungsmüll zu sparen. Und Sahne findet man eher selten in Glasflaschen. In Deutschland bekommt man klassische Sahne z.B. von Schrozberger/Demeter (also im Reformhaus) in der Glasflasche.
    Liebe Grüße
    Inken

    • Tanja
      Dezember 21, 2018

      Hey Inken!
      Ich finde deine Intention unnötige Verpackung wegzulassen klasse, ob vegan oder nicht. :)
      Und ich geb dir da recht – Sahne gibt’s hier in Ö auch leider nur, zumindest so weit mir bekannt, bei Denns oder in Unverpackt-Läden in Gläsern. Aber großes Danke für den Input! (Meine deutschen LeserInnen wissen nun Bescheid. :))

      Liebe Grüße

  • Jelena
    Dezember 18, 2018

    Tolle Idee! Ja, das Öko-Gewissen… Ich bin wirklich kein Hardliner, aber eine gewisse Verantwortung kann man einfach nicht ausblenden. Ich glaube, die Hafersahne wird gleich heute ausprobiert, Haferflockenreste fliegen bei uns ja so gut wie immer im Schrank rum ;) Beim Kochen kann ich mir das super vorstellen. Zum Kaffee streikt allerdings mein Geschmackszentrum beharrlich, da finde ich Milch-Alternativen bislang alle einfach eklig. Vielleicht hat ja jemand einen Tipp? Ich würde wirklich gerne weitestgehend auf tierische Milch verzichten, weil es eigentlich so einfach ist, diese zu ersetzen :) (anders als bei dem gelegentlichen Stück Fleisch, auch wenn das jetzt völlig inkonsistent wirkt)

    • Tanja
      Dezember 21, 2018

      Hey Jelena!
      Wie du so schön sagst: Man muss ja auch kein Hardliner oder Perfektionist sein, um Dinge zum Besseren zu verändern. :)
      Zum Kaffee-Dilemma: Ich hab schon von einigen gehört, dass eine Mischung aus Reis- und Mandelmilch im Kaffee ganz annehmbar sein soll, da sie nicht allzu säuerlich oder eben nach Reis schmeckt. Harmonieren anscheinend sehr gut, die beiden Lebensmittel. Dinkelmilch könnte ich mir auch gut vorstellen. Ich persönlich hab aber Hafermilch (weil schnell und bequem) oder auch ganz gerne mal Haselnussmilch (weil mmh, Haselnuss) im Morgenkaffee. Vielleicht ist ja was dabei, das du noch nicht angetestet hast. :)

      Liebe Grüße
      Tanja

    • Amke
      Dezember 30, 2018

      Hallo Jelena, hast du mal die batista Reihe von Oatly ausprobiert? Angefangen haben sie mit Hafer, aber inzwischen gibt es auch andere Sorten in der batista Reihe. Ich kenne mehrere Leute, denen es ähnlich ging wie dir und damit glücklich sind. Das spart aber leider nicht an Verpackungmüll, ist also nur eine Hilfe, wenn es dir (auch) um die Umstellung auf eine pflanzliche alternativ geht.
      Lg
      Amke

  • Hanna
    November 14, 2018

    Tolle Idee, ich habe mich vor ein paar Tagen gefragt, warum es pflanzliche Sahnen nicht auch in Mehwegflaschen gibt… ich werde dein Rezept gerne ausprobieren. Aber an welchem Punkt wird das Öl hinzugefügt und welche Sorte verwendest du?
    Lieben Gruß, Hanna

    • Tanja
      November 14, 2018

      Hey Hanna!
      Hatte leider ganz vergessen den Teil mit dem Öl in das Rezept zu schreiben. Das steht nun drin. :)
      Öl kannst du eigentlich nach Lust und Laune verwenden. Ich mag für Gemüsepfannen beispielsweise Sesamöl gerne. Für süße Sachen eher geschmacksneutrales Öl.

      Liebe Grüße