Der alljährliche Selbstoptimierungszwang geht in die nächste Runde: Hallo Neujahrsvorsätze! Ich persönlich lass die Vorsatzliste dieses Jahr aus und mach mich stattdessen an die gelassene(re) Selbstreflexion. Wie ich 2018 angehe, warum Achtsamkeit zum Mantra wird und wie man auch ohne Vorsätze bewusster durch’s Jahr kommt, erfahrt ihr heute auf Blattgrün.

Fakt ist: Wer sich keine Ziele setzt, der kann auch nur schwer etwas erreichen, denn wer nicht weiß wohin er geht, weiß auch nicht, wo er ankommt. Versteht mich nicht falsch: Ich mag gute Vorsätze, weil sie dazu anregen reflektierter durch’s Leben zu gehen. Man sieht auf’s vergangene Jahr zurück, resümiert und riskiert auch gleich einen Blick in die Zukunft, um zu hinterfragen, wohin es einen treibt und wie man sich die kommenden 365 Tage verändern und optimieren könnte: Mehr schlafen, gesünder essen, rauchfrei leben, mehr bewegen, weniger stressen und so weiter.  

Vorsätze, Ziele und die alljährliche Selbstoptimierung | Blattgrün

Fakt ist jedoch leider auch: Wir können und reden so viel, doch tun so wenig. Wir schreiben kleine Listen mit minimal formulierten Zielen und eine Woche liegt das Stückchen Papier dann doch nur wieder irgendwo in einem Stapel aus Rechnungen, Zeitschriften und Alltagstrott. Oft liegt der Wunsch nach Optimierung nicht einmal bei uns selbst, sondern schleicht sich gesellschaftsbedingt, weil Perfektion und so, ganz still und leise ins Gehirn. Und genau deshalb gibt’s bei mir dieses Jahr einfach mal keine Vorsätze, weil ich einfach keine Lust habe mir für 2018 Selbstoptimierung vorzunehmen, die ich dann doch nur wieder schweifen lasse. Eine Woche nach Jahresbeginn kann ich schon einmal behaupten: Das war auch gut so. Frei nach dem Motto: “Ich hab’s dir ja gesagt! Grüße, deine Intuition.”

Der Glaube an die schnelle Perfektion übersteigt bei aller anfänglichen Motivation meist eh schon eine Woche später den Willen, das Neujahr weicht dem stressigen Alltagsleben (tagsüber Zirkus, abends Theater), die Selbstsabotage agiert freudig im Hintergrund bis der innere Schweinehund erwacht und alle Selbstoptimierung wieder niederreißt. Nochmals: Ich mag gute Vorsätze, aber ohne den reflektierten Blick in die Vergangenheit und die richtige Zielsetzung abseits des Drucks von außen verdrängt, verschiebt und vergisst man die neuen Verhaltensmuster, die man sich selbst und allen anderen zur Jahreswende so himmelhoch jauchzend aufgeschwatzt hat. Solltet ihr euch also in authentischer Selbstoptimierung üben wollen, was ich natürlich sehr bewundernswert finde, empfehle ich euch meinen Vorsatz-Artikel mit Tipps zum Durchhalten vom letzten Jahr. Solltet ihr dieses Jahr aus Unlust darauf verzichten: Ich fühle mit euch. 

Wenn du denkst alles wird “easy peasy lemon squeezy”, dabei wird alles eher “difficult difficult lemon difficult”.

Für 2017 war ich übrigens sehr motiviert und hatte ich mir vorgenommen, mich zumindest ein wenig in Gelassenheit sowie Selbstliebe zu üben und meinen persönlichen Minimalismus weiterzuverfolgen. Das hat auch sehr gut geklappt, jedoch möchte ich meine Zielsetzung, wenn man es so nennen kann, 2018 auch genau aus den Vorjahresvorsätzen heraus noch ein wenig gelassener und dabei auch spielerischer angehen. Allein schon, weil das Leben für Hypersensitivlinge wie mich genug Probleme mit sich bringt, die es zu lösen gilt. Mal ganz abgesehen vom “Mein Atomknopf ist größer und mächtiger als deiner”-Weltschmerz, der sich wieder stärker bemerkbar macht als sonst. Oder der Unerträglichkeit den Plänen und Vorhaben der österreichischen Regierung zu lauschen sowie täglich der Toleranz gegenüber rechtsradikalem Gedankengut begegnen zu müssen, ohne dabei andauernden Brechreiz zu verspüren.

Aber weg vom melancholischen Reinsteigern und hin zum eigentlichen positiven Nutzen des Artikels. Meine klitzekleine, so to say, Müssen-Liste, die nicht unbedingt mit Selbstoptimierung sondern mehr mit Zukunftsorientierung und Lebenserhaltung zu tun hat, werde ich an dieser Stelle ausnahmsweise nicht mit euch teilen, da ich der Meinung bin, dass das Leben nunmal offline stattfindet und das Leben auch weitgehend privat bleiben sollte. Was ich aber durchaus gerne mit euch teile, ist mein neues Spielzeug. Gleich vorweg: Eigentlich hat diese kleine Spielerei nichts mit den üblichen Vorsätzen zu tun, sondern eher mit einer achtsamen Grundhaltung und dem Wunsch nach mehr Selbstreflexion und weniger Zynismus, den ich anscheinend derzeit recht gerne an den Tag lege, trägt aber trotzdem irgendwo wieder zum persönlichen Wachstum bei. 

Das Bildertagebuch zum Selbermachen für gelassene Selbstoptimierer und alle, die es noch werden wollen

Ich lasse die ganz hochromantisierte Einleitung und erzähle euch gleich zu Beginn, dass es jetzt schon mein liebstes Psychohygiene-Gadget für 2018 ist und die letzten Tage sehr viel zur eigenen Achtsamkeit beigetragen hat. Es ist unverbindlich, aber schön präsent. Partizipativ, aber auch ohne das körperliche Einwirken ein Schwenk mit der täglichen Achtsamkeitskeule. Nachhaltig, individuell und reflexiv. Außerdem benötigt ihr nur Fotorahmen, Wäscheklammern und einen Stift. 

Welche Werte, Vorhaben, Ziele oder Wünsche sich auf euren Wäscheklammern manifestieren, bleibt euch selbst überlassen. Bei mir wurden es, aus den unterschiedlichsten Gründen, Fairness, Selbstliebe, Reflexion, Energie, Natur, Atmung, Gefühl, Dankbarkeit, Kreativität und Genuss. Ich mag meine täglichen Gebrauchsgegenstände und die Nahrung, die ich in mich reinschaufel, gerne nachhaltig für mich und die Umwelt, daher z.B. die Fairness. Da ich mittlerweile schon zu den überaus sarkastischen Menschen gehöre, wäre es auch angebracht mich wieder etwas mehr in Dankbarkeit zu üben, mal einen (oder gleich mehrere) Blicke in die Sonnenseiten des Lebens zu riskieren, die Miesepeter-Attitüde hin und wieder abzulegen sowie diese schönen Momente bewusst wertzuschätzen. (Ich hoffe, das Prinzip der Wortfindung ist halbwegs verständlich.) 

Von Vorsätzen und Selbstoptimierung | Blattgrün

Am Ende des Tages werden die umgesetzten “Vorhaben” einfach vom Rahmen gepickt und morgens wieder drauf gezwickt. Wie gesagt: Es ist kein klassisches Modell einer Vorsatzliste. Wenn’s mal nicht geklappt hat – who cares? Wenn’s passiert ist – Wunderbar! Etwa 60 Sekunden Auto-Psychotherapie im Kleinformat pro Tag: Was hab ich heute erreicht, was möchte ich morgen erreichen, was ist mir wichtig und worauf kann oder will ich vielleicht doch verzichten? (Jaja, ich weiß, jetzt kommt die Sozialpädagogin durch…) Sollten sich dadurch irgendwann Ziele herauskristallisieren, die man wirklich unbedingt um jeden Preis umsetzen möchte, umso besser!

Mir persönlich war und ist es in erster Linie wichtig, dass ich mich (wieder) mehr auf das Leben konzentriere und es bewusster wahrnehme anstatt einfach nur zu versuchen durch den Tag zu kommen. Dieses kleine Ding, sozusagen die Bilderbuchvariante eines Tagebuchs, hilft mir dabei und euch vielleicht auch.

PS: Danke, und das muss man einfach mal kurz anmerken, für eure zahlreichen Nachrichten, Kommentare und Gespräche, die mich 2017 begleitet haben – Ich freu mich auf ein nachhaltiges, liebevolles und gelassenes 2018. Mit euch. Eh kloa! Soviel sei gesagt: Ich hab sehr viele Artikel für euch geplant! ;)

So, genug romantisierte Zukunftsvisionen für heute! Habt ihr dieses Jahr Vorsätze und falls ja, wie geht’s euch mittlerweile damit? Inspiriert mich mit einem Kommentar, teilt eure Ideen für ein nachhaltiges Silvester oder erntet gutes Karma und teilt diesen Beitrag in den unendlichen Weiten des Internets. Ich freu mich und sag dankeschön! 

Author

Hy, ich bin Tanja! Wenn ich nicht gerade koche oder fotografiere, blogge ich als Ernährungstrainerin und Gesundheitstrainerin (i.A.) unter dem Motto "go green" über meinen nachhaltigen, entspannten und bunten Lebensstil.

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