Projekt: Zucker-Detox (Woche 3-4)

Bye bye, sugar pie! Warum Muffins Katzenjammer verursachen, die Liebe zur hauseigenen Küche so wundervoll sein kann und selbstgemachte Schokolade einfach die beste Schokolade ist, erfährst du heute im zweiten Teil meines Erfahrungsberichts zum vierwöchigen Zucker-Detox.

Ach, das zuckerfreie Leben kann herrlich sein! Na gut, so ganz zuckerfrei ist es ja nicht, denn Fruchtzucker ist ja weiterhin erlaubt und ein willkommener Gast! Hier meine ich natürlich nicht die isolierte, industriell hergestellte Fruktose (ala HFCS in deinem Softdrink oder Gummibärchen), sondern den wohlschmeckenden Zucker in Form von Früchten. In meinem ersten Revue-Bericht zum zuckerfreien Monat habe ich schon fleissig erklärt, warum ich kleines Zuckermonster mich dazu entschlossen habe längere Zeit ohne raffinierte Süßungsmittel auszukommen und dass es die ersten zwei Wochen echt nicht einfach war!

“Wenn du an Tag 4 und 5 weinerlich, wütend, schlaflos, mit unangenehmen Kopfschmerzen auf der Couch rumliegst und für ein Stück Milchschokolade auf der Stelle morden würdest, kann das auch ein gutes Zeichen sein!”

Vor allem nicht einfach, weil der übliche österreichische Supermarkt kaum Spielraum für Zuckerjunkies auf Entzug lässt, denn überall blendet einem Fructose-Glucose-Sirup (und noch 80 weitere Zuckerarten) auf der Zutatenliste der hübschen, grell-bunten Verpackungen die Netzhautzellen aus den überstrapazierten Augen. Aber ich will ja nicht sudern, denn so ein Zuckerfasten hat auch wirklich etwas Wertvolles, das ich nicht hätte missen wollen! Deshalb möchte ich an dieser Stelle ein paar wertvolle Erkenntnisse mit dir teilen. 

Frühstück, du bunter Seelenschmeichler!

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In meiner Schulzeit hab ich prinzipiell nie ausgiebig gefrühstückt. Auch vor ein paar Jahren hat es das nur in Ausnahmefällen gegeben. Seit ich mich aber mit gesunder Ernährung beschäftige, hat sich dieses Ritual, schon fast unbemerkt, in mein Leben geschlichen und begonnen hat es vor allem mit (eh kloa!) grünen Smoothies. Die sind nämlich relativ flüssig, easypeasy zubereitet und bei morgendlicher Hektik schneller in den Magen zu schaffen als zwei gefüllte Vollkornweckerl! Nach einiger Zeit spürt man jedoch, dass ein hektischer Smoothie allein nicht immer reicht. Ich habe mittlerweile auch das Glück meist erst ab Mittag zu arbeiten und kann mein Frühstück deshalb in ausreichender Stressfreiheit genießen. Zauberwort: Genießen! Denn wer ein bisschen Körpergefühl hat und sein Frühstück hektisch und hastig runterschlingt, wird spätestens am Arbeitsplatz mit Sodbrennen oder Darmproblemen Bekanntschaft machen. Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages und sollte auch dementsprechend zelebriert werden. Dafür gibt’s dann über den Tag keine Heißhungerattacken, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsprobleme oder Zuckergelüste. Hurra! (Bild oben: Gesundes Frühstücken mit den Mädels: Zuckerfreie Pancakes, Weizengrassaft, Chiapudding, Obst mit Mandelmus, Gemüse mit Hanföl sowie Vollkornbrötchen)

Rohkakao versus Schokolade

Ein Leben ohne Rohkakao ist für mich mehr oder weniger sinnlos geworden. Er senkt den Blutdruck, schenkt Glücksgefühle, liefert Magnesium sowie Kalzium und sorgt gleichzeitig für Energie und Konzentration. Solltest du schon einmal selbst Schokolade gemacht haben oder in den Genuss einer Lovechock-Tafel gekommen sein, verstehst du vermutlich ganz genau wovon ich hier spreche. Mit ein wenig Banane oder Avocado, Chia-Samen und Milch kannst du außerdem ein nährstoffreiches Frühstück oder ein gesundes Dessert zaubern und mit ein paar Datteln und Nüssen im Gepäck auch echt leckere Energiebällchen zum Snacken! (Bild: Selbstgemachte Rohschokolade für den zuckerfreien Valentinstag)

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Vanille ist der beste Zucker!

Ich rede hier nicht von handelsüblichem Billig-Vanillezucker aus der Backabteilung, sondern vom Mark der absolut genial duftenden Bio-Vanilleschote! Perfekt für Pancakes, selbstgemachte Müsliriegel oder Porridge! Echte Vanille ist außerdem noch ziemlich gesund, da sie vor allem pilzabtötend, entzündungshemmend und beruhigend wirkt. Eine kleiner Schnupperei an ätherischem Vanilleöl kann bei Heißhunger und Zuckergelüsten helfen. 

Auszugsmehl, du raffiniertes Mistvieh!

Pasta und Pizza sind in Ordnung, doch meine Liebe gehört eigentlich dem Pseudogetreide, wie beispielsweise Buchweizen und Amaranth. Wenn mich die Lust auf glutenhaltige Mahlzeiten dann doch einmal wieder packt, verzichte ich aber möglichst auf raffiniertes Mehl, da hier ernährungsphysiologisch bei der Raffination die wertvolle Randschicht und der Keimling entfernt werden. Heißt kurz gesagt: Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente werden ebenso größtenteils entfernt. Vollkornmehl enthält somit viel mehr Ballaststoffe, Kalium, Magnesium und Zink. Im Bestfall wird es kurz vor der Verarbeitung gleich noch frisch gemahlen. Wenn du nicht ohne Pasta und Pizza kannst, nimm stattdessen doch einmal Vollkornnudeln und Vollkornmehl für den Pizzateig und lass die weißen, leeren Kalorien im Regal stehen! (Bild: Schnelle Dinkelvollkornnudeln mit grünem Gemüse, Sesam und Tahini-Soße)

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What? Desserts können auch gesund sein?

Zumindest nährstoffreicher. Zucker bleibt Zucker! Ganz egal, ob du ihn in Form von Früchten, Kokosblüten, Sirup oder Zuckeraustauschstoffen isst. Dein Körper spaltet alles in Einfachzucker um, den er für die Energieverbrennung nutzen kann. Der beste Zucker ist also dementsprechend kein Zucker. Besonders nährstoffarm ist natürlich *surprise, surprise* der weiße Haushaltszucker. Deshalb greife ich gerne auf “gesündere” Alternativen zurück. Diese sind für mich vor allem Datteln, Bio-Kokosblütenzucker und Birkenzucker. Datteln und Kokosblüten enthalten noch viele Nährstoffe, während Birkenzucker sogar karieshemmend wirkt. Da macht backen gleich viel mehr Spaß! Glaub mir! Denn spätestens, wenn du nach 30 raffiniert-zuckerfreien Tagen in einen Supermarkt-Muffin beißt, wirst du dich 15 Minuten später fühlen, als hättest du die ganze Nacht durchgesoffen! Ja, ein spontaner Zucker-Overload kann Katerstimmung verursachen. 

Wenn Fett schlank macht.

Es gab die letzten vier Wochen keinen einzigen Tag, an dem sich nicht Unmengen an Nussmus und Tahin (Sesammus) in mein Essen geschmuggelt haben. Dabei hatte ich nach einer Woche echt Panik, dass mein Hüftspeck diese große Menge Fett vielleicht nicht so passend findet. Weit gefehlt! Der Genuss bestimmter Fette kann sogar gegen unerwünschte Gewichtszunahme helfen! Nüsse, Kerne und Ölsaaten liefern Eiweiß, einfach sowie mehrfach gesättigte Fettsäuren, Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe. Kleine Energiepakete eben! Sie verringern somit die glykämische Last einer Mahlzeit, sorgen für einen besseren Sättigungseffekt und wirken sich positiv auf den Blutdruck aus. Wichtig dabei ist natürlich die Hochwertigkeit: Natives Öl, sowie Nüsse und Samen aus biologischem Anbau sind gesalzenen Nüssen und Transfetten, sowie gehärteten Fetten (Ausnahme: Kokosöl) vorzuziehen! Außerdem passt Tahin prima in ungefähr JEDES Hauptgericht und mit Nussmus und Früchten kann man einen wirklich gesunden Snack zubereiten! (Bild: Chiapudding mit Cashewmus)

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Meine kleine Küche, meine große Liebe!

Momentan würde ich es einfach nicht über’s Herz bringen Tütensuppe oder Dosengulasch zu essen. Warum? Ich fände es unglaublich ekelhaft! Ein zuckerfreies Monat zwingt dich nämlich zum Kochen. Zum gesunden Kochen! Ich persönlich finde das klasse, denn die ganze Kocherei entspannt und beruhigt mich. Ich schnuppere dauernd an Kräutern, schneide Gemüse und Obst schon fast in Trance, nasche dauernd aus dem Kochtopf, wenn dieser am Herd rumblubbert und fühle mich mit meinem Holzkochlöffel fast ein bissal mächtig. Ich bin definitiv keine geborene Hausfrau, aber ich liebe nunmal Essen und Essen liebt mich auch. Der kürzeste Weg uns immer wiederzusehen ist daher der Weg in die Küche! Meistens heißt es von anderen immer: “Aber kochen dauert so lange”. Blödsinn! Es gibt so viele gesunde Gerichte, die man in den Ofen schiebt und die in 20 Minuten fertig sind, während der Pizzadienst oft sogar länger als 30 Minuten braucht. Außerdem: Wie auch beim ausgiebigen Frühstück wird ein nährstoffreiches Mittag- oder Abendessen -im Gegensatz zu Fertigpizza- deinen Heißhunger sowieso besser dämpfen. (Bild: Ofengemüse mit Pseudogetreide und Tahini)

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Muss ich jetzt im Zucker-Zölibat leben?

Lebenslang zuckerfrei? Never! Keine Sorge, du musst nicht asketisch leben, wenn du das nicht möchtest! Sei dir aber selbst dein bester Freund und iss zuckerhaltige Speisen bewusst! Man darf natürlich auch einmal schlemmen, die Seele mit einem Muffin streicheln und genießen. (Sei dankbar für deinen gesunden, hübschen Körper und für die Entgiftung, die deine Leber täglich leistet.) Lass es jedoch nicht zur täglichen Gewohnheit werden und iss deinen klebrigen Süßkram nicht einfach nebenbei. Sonst werden sich die Geschmacksnerven nämlich ganz schnell wieder an den zuckersüßen Overkill gewöhnen und du kannst deinen Körper von vorne durch vier zuckerfreie Wochen… Sagen wir mal… Quälen. ;)

Fazit 

Wie auch schon im Rückblick der ersten zwei Wochen nimmt mein Verlangen nach Süßigkeiten stetig ab und zwar schon soweit, dass ich dem hübschesten Schokoladenmuffin am Tisch jetzt ohne Probleme die kalte Schulter zeigen kann. Vielen TeilnehmerInnen meines zuckerfreien Projekts geht es übrigens auch so, was mich als Projektleiterin wirklich glücklich macht! ♥ Nebenbei haben wir alle ein bisschen Speck verloren und nehmen Süße mittlerweile auch wieder ganz anders wahr. Ein bis dato irrsinnig erfreuliches Ergebnis! 

 


 

Wie stehst du zum Thema Zucker? Versuchst du in der Fastenzeit darauf zu verzichten? Lebst du vielleicht sogar schon länger ohne raffinierten Zucker? Wie gehts es dir damit? Ich freu’ mich über dein Kommentar! 

 


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Kommentare

2 Antworten zu „Projekt: Zucker-Detox (Woche 3-4)“

  1. Wir haben uns auch dem Zucker-Detox hin gegeben und fanden es super. Toller Artikel.

    Beste Grüße

    Jojo und Jezz

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