Lavaerde, Wascherde, Heilerde, Mineralerde oder auch Tonerde: Was ist das eigentlich genau und wie unterscheiden sie sich voneinander? Oder sind sie gar alle gleich? Und wozu gibt’s die eigentlich?

Wer kennt das nicht aus den schönen alten Kindertagen, als man mit Freunden draußen im „Gatsch“ rumwühlte, ohne sich zu sorgen und danach trotzdem nicht daran gestorben ist. Erde war schon immer unser Freund. Im Erwachsenenalter ist das nicht anders. Statt uns aber weiterhin, wie kleine Schweinchen, im Dreck zu wühlen, haben wir eine charmantere Art gefunden sie zu verwenden: Heute ist sie Kosmetikzusatz und Nahrungsergänzungsmittel.

Natürlich ist der Dreck vor der eigenen Haustüre nicht genau dasselbe wie kosmetische Mineralerde (bitte nicht einfach rausgehen und sich in die nächste Pfütze werfen), daher versuche ich mit meinem bisschen Allgemeinwissen ein wenig Licht in die Sache zu bringen.

Es gibt viele verschiedene Arten von Mineralerde in vielen tollen Farben.

Diese Farben *Chemiewissen an* entstehen durch die unterschiedliche Konzentration von Magnesium- und Eisenoxiden *Chemiewissen aus*. Weiße Erde ist beispielsweise eisenfrei, rote Erde dafür reich an Eisen. Alle Tonerden stammen aus Erdschichten, die tief unten liegen (eiszeitlicher Löss) und sind daher reich an vielen beliebten Mineralstoffen, wie Eisen, Kupfer, Zink, Magnesium, Selen, Kieselsäure und wie sie alle heißen. Heilerde darf sich aufgrund des Arzneimittelgesetzes jedoch nur eine Erde nennen und die ist von der Firma Luvos. Alle mitsamt natürlich und ohne künstliche Herstellung.

Die wichtigsten drei Erden für den Hausgebrauch sind grüne Erde, Heilerde und Lavaerde. Falls sich jemand fragen sollte, was der genaue Unterschied zwischen grüner und brauner Mineralerde sein sollte, hier ganz kurz zusammengefasst: Grüne Erde ist sonnengetrocknet, braune Erde durch Hitze sterilisiert. Grüne Erde schmeckt, finde ich, geschmacksneutraler und ist so viel besser runterzukriegen, dafür hat nur die braune Heilerde eine Zulassung als Arzneimittel. Außerdem hat die grüne Erde eine 3-5 schichtige Mineralstruktur und ist somit mein persönlicher Sieger. Die rote Lavaerde (nein, kommt nicht von Lava) ist Wascherde und hat ihren Namen vom lat. lavare (genau, „waschen“). Die bekommt aber mal einen eigenen Artikel. Einnehmen sollte man jedoch nur die grüne und die braune Mineralerde.

Was? Erde kann man bedenkenlos essen?

Bedenkenlos ist immer so eine Sache. Da ich kein Arzt bin, rate ich jedem vorher den Arzt des Vertrauens zu konsultieren. Mineralerde bindet Toxine, Schwermetalle, Säure, Bakterien und den ganzen anderen unangenehmen Ballast in unserem Körper und transportiert sie anschließend (wenn ihr alle brav 2-3 Liter Wasser pro Tag zu euch nehmt) wieder raus aus euch.

  • Innerlich angewendet hilft es somit gegen allerlei unangenehme Magen- und Darmprobleme (Blähungen, Sodbrennen, Mundgeruch, Durchfall, Verstopfung) und regeneriert unseren Säure-Basenhaushalt.
  • Äußerlich angewendet hilft es gegen unreine Haut, fettige Haare, Ausschläge, Sonnenbrand, Durchblutungsstörungen und vieles mehr.

Ich habe eine umfangreiche Seite entdeckt, die euch viele wertvolle Möglichkeiten bietet, um euch mit Heilerde bzw. grüner Mineralerde auszutoben. Meine beiden wertvollen Lieblinge, die kleine Hausapotheke sozusagen, möchte ich hier gerne mit euch teilen.

Mineralerde als Getränk

Morgens, auf nüchternen Magen, wird 1TL braune Heilerde oder grüne Mineralerde in einem Glas Wasser oder Tee aufgelöst und in kleinen Schlucken getrunken. Dasselbe macht man abends, direkt vor dem Schlafengehen, auch noch einmal. Anfangs natürlich sehr gewöhnungsbedürftig (wer isst im Normalfall auch einfach so Erde), aber das legt sich. Sollte man sich mit dem Geschmack überhaupt nicht anfreunden können, gibt es in der Apotheke als Alternative auch Heilerde-Kapseln von Luvos.

Heilerde bindet nicht nur Giftstoffe aus der Nahrung, sondern auch aus Medikamenten. Wenn du also Antibiotikum, Anti-Baby-Pille oder dergleichen einnehmen musst, tu dies bitte nicht gleichzeitig mit der Erde – Sie kann die Wirkung der Medikamente außer Kraft setzen! Zwischen Medis und Erde sollten mindestens 3 Stunden liegen! Heilerde entzieht dem Darm auch Fette, damit der also nicht unnötig austrocknet, Heilerde nicht auf Dauer innerlich anwenden.

Mineralerde als Maske

5 gehäufte EL grüne Mineralerde mit 1 EL hochwertigem Öl, eventuell 2 Tropfen Teebaumöl und 3 EL Wasser zu einer Paste mischen. Auftragen, trocknen lassen (20 Minuten) und danach mit klarem Wasser entfernen! Anfangs kann sich die Haut nach dem Abwaschen ein wenig trocken anfühlen, die erholt sich aber eine halbe Stunde darauf ganz prächtig! Ansonsten: Feuchtigkeitscreme. Tipp: Warmes Wasser bei Verspannungen, kaltes Wasser bei Entzündungen.

Die Paste hilft nicht nur bei unreiner, trockener oder empfindlicher Haut, sondern auch bei Neurodermitis, Insektenstichen, Sonnenbrand, kleinen Wunden, Prellungen und Muskelkater. Macht die Haut durch das hinzugefügte Öl schön weich, nimmt unnötige Giftstoffe auf und ist durch das Teebaumöl entzündungshemmend.
Ich liebe sie. Vor allem, weil ich nach Insektenstichen immer aussehe, als hätte mich jemand verprügelt. Mit der Paste bleibt mir der riesige Bluterguss danach so gut wie erspart und die Einstichstelle juckt auch nicht mehr so unangenehm.

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1 Kommentar
  • Dupont Suzette
    November 2, 2016

    hallo
    habe mir gruene Mineralerde im Naturshop gekauft .
    muss ich jetzt Angst haben vor cadnium und blei gehalt ???????????????

    • tanjachampagner
      November 6, 2016

      Zur ANgst vor Schwermetallen: Auch Lebensmittel wie Wildpilze oder Leinsamen enthalten geringe Mengen Cadmium. Du nimmst Blei z.B. auch täglich über Staub, Zigarettenrauch oder Abgase auf. Schwermetalle sind überall in der Welt zu finden. In Mineralerde ist sie vermutlich auf die Menge gesehen durch die hohe Bindungsfähigkeit ein wenig größer, jedoch werden die Schwermetalle, die darin vorkommen, bei innerlicher Anwendung nur in sehr minimalen Mengen an den Körper abgegeben und sind somit – soweit ich es aus Studien weiß – nicht wirklich gefährlich. (Die Dosis macht das Gift.)
      Liebst, Tanja

  • Preludewomen
    April 5, 2016

    Hallo kann mich nur anschliessen. Mein Pferd hatte eine akute schwellung durch einen Sturz am bein und lahmte schwehr. Dick und heiss wurde es. Da ich im Ausland sitze war es unmöglich auf die Handelstypischen Mittel zurück zu greifen. Ich fand ein Reformhaus und bekam dort grüne Heilerde. 2 cm dick auf die Schwellung und habe dan gewartet bis es trocken war, danach abgewaschen und es hat mich echt umgehauen die schwellung = weck, das Bein = nicht mehr heiss und sie belastete es auch wieder ganz normal. Haleluja

  • Lars Neumeister
    September 20, 2015

    Liebe Tanja, leider enthalten diese Erden häufig sehr hohe Mengen an Blei und Cadmium. Ich würde das gar nicht empfehlen. Ich schreibe auf meinem Blog http://www.essen-ohne-chemie.info bald ausführlich dazu!

    • tanjachampagner
      September 20, 2015

      Lieber Lars, ich danke dir für deine Antwort.
      Bis dato bin ich davon ausgegangen, dass Mineralerde aufgrund des komplexen Bindevermögens der Erde selbst Blei, Cadmium und Co. nicht bzw. minimal an den Körper abgibt und mit den anderen Gftstoffen im Körper wieder ausscheidet. Hast du dazu unabhängige, seriöse Quellen Oder Untersuchungen?

      Lebensmittel wie Wildpilze, Erdnüsse und Leinsamen, aber auch Reis enthalten auch große Mengen Cadmium und sind für den Menschen in moderaten Mengen ebenso nicht giftig. Daher meine zweite Frage: Wie hoch ist der Cadmium/Blei-Gehalt in Mineralerde? Ich habe hierzu z.B. einen Prüfbericht von Terra Natura gefunden. Hier gilt die Einnahme in Bezug auf Blei sogar als sicher. (http://www.terranatura.info/Oekokontrol-Baumholder.pdf)

      Ich freue mich auf deine Antwort! LG Tanja

  • Tom
    Juli 27, 2015

    Wieder ein wirklich interessanter Beitrag den du hier veröffentlicht hast. Ich bin schon auf den nächsten gespannt.

  • Dollar
    Juli 15, 2015

    So ich bin total durcheinander! Sagt mir bitte jemand wo ich gute grüne Heilerde bekomme, dass wäre echt nett,ein Danke Im Voraus