Werte Damen und Herren, heute wird’s dufte! Die Herstellung eines eigenen, festen Duftbalsams ist alles andere als schwierig und erfordert keinerlei Vorkenntnisse. Alles, was du benötigst, ist ein kleiner Tiegel und ein paar Zutaten, die du, wenn du dich schon näher mit Naturkosmetik auseinandersetzt, vermutlich schon zuhause hast. 

Ich persönlich war noch nie der große Fan von Parfum aus den handelsüblichen Zerstäubern, denn für meine sensiblen Geruchsnerven sind die üblichen Parfums, die schon von weiter Entfernung aus wahrnehmbar sind, ein Graus. Tatsache ist auch, dass diese übertriebenen Düfte aus dem Drogeriemarkt meine Biochemie verwirren. Der Spruch “sich gut riechen können” kommt nicht von irgendwo, sondern sorgt tatsächlich dafür, dass wir mitunter aufgrund des Körpergeruchs einschätzen können, ob wir unser Gegenüber mögen oder nicht. Unsere Nase entscheidet immer mit, ob wir jemanden sympathisch finden oder gar lieben. Parfum und parfümierte Pflegeprodukte überlagern diesen einzigartigen Geruch jedoch meist stark und verwirren das limbische System. 

Aus diesen wundervollen Gründen setze ich irrsinnig gerne auf zarte, natürliche Düfte. Allem voran auf solche, die ich mit Gerüchen verbinde, die auch abseits von der Herstellung im Chemielabor zu finden sind: Der Duft von Lavendel im Garten, von Vanille beim Kochen oder den Geruch frisch gepresster Orangen. Warum also diese Dinge nicht einfach selbst in ein festes Parfum packen? Ganz ohne unnötige Zusätze. Dafür mit Pflegewirkung.

Eigentlich benötigst du nur drei Dinge: Bienenwachs, Trägeröl und naturreine, essentielle Öle. Das ist die ganze Magie. Im richtigen Verhältnis gemischt, entsteht dabei dein ganz individuelles Parfum. Als Trägeröl eignen sich verschiedenste Öle: Jojobaöl, Haselnussöl, Olivenöl, Mandelöl, Sonnenblumenöl, Kokosöl oder geschmolzene Shea- oder Kakaobutter. Am Ende kommt es immer darauf an, welche Aromaöle du hinzufügst und wie sie mit dem Trägeröl harmonieren. Ich verwende meist naturreines Jojobaöl, da es nur sehr dezent duftet, die Haut dafür aber wahnsinnig gut pflegt. Aber auch bei den essentiellen Ölen gibt es unendlich viel Auswahl! Hier liegt es jedoch an dir selbst herauszufinden, welche Duftkompositionen zu dir passen. Du kannst entweder ein einzelnes ätherisches Öl verwenden oder mehrere Öle vorsichtig miteinander vermengen. Achte hierbei aber auf Basis-, Kopf- und Herznote. (Der Aufbau eines Parfums, Duftpyramide – Google ist dein bester Freund.) Ich persönlich mag es eher simpel. ;) Der Tiegel ist übrigens ein Überbleibsel meines alten Lush-Parfums. 

Rezept:
2 TL Bienenwachs (ca. 12g)
1 EL Jojobaöl (ca. 15g)
30 Tropfen naturreines, essentielles Öl (15 Mandarine, 15 Orange süß)

Zubereitung:

  1. Bevor du überhaupt damit beginnst das Parfum zusammenzurühren, beginne damit, deine gewünschten ätherischen Öle in einem extra Behälter zu vermengen. So gehst du sicher, dass du genau den Duft findest, den du am Ende auch wirklich haben möchtest.
  2. Das Jojobaöl sowie das Bienenwachs gemeinsam in einer Schüssel über einem Wasserbad schmelzen. Tu dies, wenn möglich, langsam und mit wenig Hitze, damit sich die wertvollen Inhaltsstoffe nicht in Luft auflösen. 
  3. Vom Herd nehmen, gut durchrühren und die Duftöle zugeben. Da die Masse schnell wieder aushärtet und sich die ätherischen Öle schnell verflüchtigen, ist es wichtig, dass du dir hierbei nicht zu viel Zeit lässt! Ebenso sollte die Masse vor dem Hinzufügen der ätherischen Öle auch nicht zu heiß sein. (Richtwert: Ist es dem Finger zu heiß, ist es auch den ätherischen Ölen zu heiß. Mehr als 42 Grad sollten es also nicht unbedingt sein.)
  4. Die Mischung in einen Tiegel füllen und den Deckel aufschrauben. Jetzt heißt es nur noch warten, bis die flüssige Masse zu einem festen Parfum wird. Von diesem wundervollen Zeitpunkt an gilt: Einfach mit der Fingerspitze oder einem Wattestäbchen entnehmen, auf Handgelenke sowie den Hals auftragen und einreiben. 

 


Hast du schon einmal dein eigenes Parfum selbst zuhause zusammengemischt oder wolltest es schon einmal versuchen, wusstest aber nicht, wie du es am besten angehst? Welche Duftkompositionen verzaubern deine Geruchsnerven? Hast du bestimmte Lieblingsgerüche, die dir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern? Ich freu mich auf Austausch über die Kommentar-Funktion! Du findest diesen Artikel klasse? Wie schön! Ernte gutes Karma und teile ihn in den großen Weiten der Social Media-Plattformen. 

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1 Kommentar
  • Nils E.
    Januar 13, 2024

    Vielen Dank für diesen Artikel zum Herstellen von festem Parfum. Gut zu wissen, dass du mit Bienenwachs arbeitest. Ich möchte mir ein neues Parfüm kaufen und bin daher auf diesen Beitrag gestoßen.

  • Maggy
    Mai 1, 2018

    Hallo Tanja,
    danke für den informativen Artikel!
    Ich möchte gerne den derzeit blühenden Flieder zu einem Parfum verarbeiten. Weißt Du, wie ich das mit Bienenwachs und Jojobaöl schaffe? Ich möchte nicht so gerne Alkohol verwenden.
    Liebe Grüße
    Maggy

    • Tanja
      Mai 1, 2018

      Hey Maggie!
      Puh, dann bin ich leider mehr oder minder überfragt. Du könntest ihn getrocknet in Öl geben, in die Sonne stellen und dann 3, 4 Wochen stehen lassen (immer wieder mal schütteln), damit das Öl die Stoffe des Flieders aufnimmt, aber ganz sicher bin ich auch nicht, ob die Methode funktioniert. Frag diesbezüglich sonst eventuell mal bei Judith von Gesund mit Natur nach oder guck dich bei ihr im Blog um. Sie hat, was Kräuter und Blüten betrifft, ein Wahnsinnswissen! :)

      Liebe Grüße,
      Tanja

  • Marie
    Juli 10, 2017

    Hey Tanja,

    herkömmliche Parfums finde ich meistens auch viel zu penetrant und künstlich. Ich stehe total auf ätherisches Fichtennadelöl, das kommt auch mit in die Waschmaschine, um die Wäsche zu “beduften”. Leider verfliegt es sehr schnell. Wie ist das denn mit Deinem Duftbalsam? Wie lange hält sich der Duft?

    Viele Grüße,
    Marie

    • Tanja
      Juli 11, 2017

      Hey Marie – Wie das leider so ist mit den ätherischen Ölen: Wenn man immer wieder Luft dazu lässt, verfliegt der natürliche Duft dementsprechend schnell. Ich hab meins jetzt drei Wochen, finde jedoch erfreulicherweise, dass es immer noch gut duftet. Da ich nichts von chemischen Mittelchen halte, die konservieren, mache ich den Duftbalsam aber sowieso immer nur kleine Mengen. :)
      Möchtest du, dass dein DIY Parfum recht lang duftet, solltest du eventuell auf die Flüssigvariante umsteigen. Hier kannst du Alkohol (am besten Vodka, da er geruchlos ist) mit ätherischen Ölen mixen, die den Duft sozusagen “konservieren”. Vielleicht gibt’s ja hierzu demnächst auch mal ein Rezept, wenn die Zeit es zulässt. :)
      Liebe Grüße