Da schreibt man kurzerhand einen Artikel über Einweggläser, weil man sich über den nicht vorhandenen Aspekt der Nachhaltigkeit in Supermärkten aufregt und schon flattern einem Nachrichten entgegen, die sich weit unter der tolerierbaren Grenze für einen respektvollen Umgang miteinander befinden. Deshalb gibt’s heute ein kleines Resümee zum vorangegangenen Artikel und zwei kleine müllfreie Tipps, um die Klebereste vom Einwegglas zu entfernen, das uns derzeit gefühlt sehr viele Sorgen bereitet.

Gleich vorweg: Glas ist ein wundervolles Material. Nichts, das ihr nicht schon wüsstet. Man kann es hübsch aufbereiten, dekorieren, lose Kosmetikprodukte darin verstauen oder es, weil wir ÖsterreicherInnen wirklich gut darin sind, richtig recyceln und in den Altglascontainer werfen. Laut aufmerksamen LeserInnen werden hierzulande sogar ganze 95 Prozent des Altglases wiederverwendet. Daraus werden dann neue Flaschen, Gläser oder auch Fensterscheiben. Ein gut durchdachter Kreislauf, der bestimmt auch Mutter Natur freut. Wer schon einmal Motten in der Küche hatte, weil zufällig mit einer Packung Mehl eingeschleppt (räusper, räusper), weiß außerdem, dass es nichts besseres gibt als die Lebensmittelaufbewahrung in Gläsern. 

How to: Kleber von Einweggläsern müllfrei entfernen, ohne dabei die Nerven zu verlieren | Blattgrün

Seid mir nicht böse, wenn ich euch an dieser Stelle sage, dass ich es nicht in Ordnung finde, wenn auf gut recherchierte sowie faktenbezogene Artikel private Nachrichten folgen, die alles andere als respektvoll sind. Wir sind hier nicht im Kindergarten und jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung. Manchmal wär’s mir aber lieber, wenn man sie einfach für sich behält. Worum es eigentlich geht? Um meinen Beitrag zum Einweg-Milchglas einer Supermarktkette in Österreich und der Tatsache, dass Einwegglas (auch hinter dem handelsüblichen Tetrapack) nun einmal ökologisches Schlusslicht ist, wenn’s um Ressourcenschonung geht. 

Ja, ich weiß: Wir alle wollen den Planeten retten und so wenig Plastikmüll wie möglich verursachen, da dieser irgendwann in den Ozeanen unserer Welt landet.

Ich verstehe auch, dass Milchprodukte, die man in Gläsern kaufen kann, gerade so irrsinnig gehyped werden. Jedes Mal, wenn ich in den Supermarkt um’s Eck gehe, sind es vor allem die Glasbehältnisse, die ausverkauft sind. Das ist eine schöne Sache und zeigt, dass KonsumentInnen doch noch ein Wörtchen mitzureden haben, wenn es um das Verpackungsdilemma geht. Aber, und auch hier nochmal kurz: Mehrweg war, ist und bleibt auch zukünftig immer besser als Einweg. Wenn dann eine große Supermarktkette sagt, die Anschaffung einer Anlage zur Reinigung der Flaschen wäre zu teuer, frage ich mich schon, für wen und auch inwieweit die Produktion von Einwegflaschen auf lange Sicht nachhaltig ist, denn die Konsumation von Milchprodukten ist hierzulande nicht unbedingt gering und wir können nun einmal nicht alle Gläser, die wir mit nach Hause nehmen, für andere Zwecke verwenden. Es ist wie’s ist: Sand und Wasser sind ebenso wie Erdöl endliche Ressourcen. Auch wenn recycelt wird, passiert das sehr energieaufwendig und muss für das bisschen Lagerung und das anschließende Öffnen und Wegwerfen zuhause nicht unbedingt sein. Am Ende bleibt zu hoffen, dass die Einführung der Glasverpackung dazu dient herauszufinden, ob Anklang für bessere Optionen da ist und danach auf ein Mehrwegsystem umzusteigen. Alles andere bleibt Greenwashing. So leid es mir tut das zu sagen. 

Natürlich aber, und da stimme ich einer weiteren aufmerksamen Leserin zu, liegt es auch in der Verantwortung der KonsumentInnen, dass ein Mehrwegsystem zukünftig überhaupt machbar ist.

Denn meist werden gerade die Pfandflaschen entweder dreckig bzw. nicht ausgespült zurückgebracht oder vorher noch mit anderen Chemikalien (z.B. Spiritus) befüllt, die eine Reinigung in der Anlage unnötig kompliziert und energieaufwendig machen. Hier könnte man ebenso die KonsumentInnen ins Boot holen und den Preis zugunsten des Pfandsystems erhöhen, doch bleibt fraglich, ob dann auch weiterhin gekauft wird. Es muss also auf beiden Seiten achtsamer mit Ressourcen umgegangen werden, um nachhaltig agieren zu können. Und bitte versteht auch, ohne mich jetzt rechtfertigen zu wollen, dass ich mit dem vorangegangenen Artikel niemanden verletzen oder gar die Marke diffamieren wollte. Ich bin auch absolut kein Fan von unnötigem Einwegplastik, was die meisten von euch schon seit 2013 wissen, denn das war u.a. einer der Gründe, die mich dazu bewogen haben diesen Blog zu starten. Aber Feuer mit Feuer bekämpfen, bringt auf lange Sicht leider auch keinen Nutzen für’s Klima. 

Nun aber zu einem Thema, dass nicht ganz so sehr aufregt: Was also mit den Gläsern machen, die man dann letztendlich mit nach Hause gebracht hat? Die liebe Michaela von littlebe hat euch beispielsweise ein Rezept to go für diesen Fall gepostet. Aber auch als Geschenke im Glas, Windlichter oder Blumenvasen kann man ihnen mehr als ein Einwegleben schenken. Nina von bodyholic hat das mit der Dekoration, in meinen Augen, echt gut drauf. Kurzum: Nutzt die Dinger, bis sie zerfallen!

How to: Kleber von Einweggläsern müllfrei entfernen, ohne dabei die Nerven zu verlieren | Blattgrün

Kleber entfernen – How to

Von mir bekommt ihr dafür heute zwei Optionen, um die Aufkleber dieser Gläser weitgehend müllfrei und sorgenlos zu entfernen. Weil: Manchmal bin ich kurz vorm “unabsichtlichen” Fallenlassen, wenn’s darum geht, die hartnäckigen Klebereste von den Gläsern zu kratzen und hätte eigentlich auch Jahre früher auf die Idee kommen können einfach die einfachsten Dinge auszuprobieren: Alkohol und Speiseöl. Zu allererst sollte man es natürlich lieber einmal mit heißem Wasser plus Spülmittel oder Hitze (z.B. Fön) versuchen, denn viele Kleber sind Schmelzkleber. Wenn das nicht hilft, kann man wahlweise zu Alkohol (z.B. Vodka) oder flüssigem Speiseöl greifen. Dazu das Glas einfach mit einer der beiden Flüssigkeiten an einer Stelle anpinseln und kurz stehen lassen. Man sieht dann recht schnell welche der beiden Optionen hilft und welche nicht. Im Anschluss wird dann einfach das ganze Glas damit eingerieben. Tipp: Wer das geklebte Papier vorher so gut es geht herunter knibbelt, sorgt dafür, dass die Klebelöser besser wirken können. Im Anschluss reibt ihr mit einem alten Tuch darüber und weg ist der Kleber. Benefit: Sowohl Alkohol als auch Öl kann man in Unverpackt-Läden bzw. auch Apotheken abfüllen lassen. So muss also am Ende nicht extra nochmal auf Einwegglas zurückgegriffen werden. 


Und ihr so? Habt ihr euch über das Thema schon mal Gedanken gemacht? Wo seht ihr die Vor- und Nachteile von (Einweg-)Glas? Und wie bekommt ihr die Klebeetiketten am besten runter? Ich liebe es von meinen LeserInnen zu lesen! Inspiriert mich mit einem Kommentar oder erntet gutes Karma und teilt diesen Beitrag in den unendlichen Weiten des Internets. Ich freu mich und sag Dankeschön! ♥ Eure Tanja

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1 Kommentar
  • Shippo
    Juli 3, 2019

    Hi
    Was bei mir gut funktionniert: Zuerst mit einem scharfen Messer die Etikette abschaben, dann mit Stahlwolle und Seife/Spülmittel den Rest webschrubbeln….
    Grüässli

  • Carolin
    Juli 12, 2018

    Hallo liebe Tanja,
    vielen Dank für deine inspirierende & gut recherchierten Artikel :)
    Ich verwende zum Etiketten entfernen Zitronenöl- funktioniert wirklich super!
    Mach weiter so mit deinem tollen Blog :)
    Alles Liebe
    Carolin

    • Tanja
      Juli 13, 2018

      Hey Carolin!

      Zitronenöl, so selber angesetzt oder das Ätherische? :)
      Liebe Grüße (und danke für die Blumen <3)

      • Carolin
        Juli 18, 2018

        Ich nehm immer das ätherische Öl! Das duftet auch noch herrlich:)

  • Sabrina
    Juli 11, 2018

    Danke für den Tipp wie man die Etiketten los wird.
    Unser Kleiner isst jetzt Brei und ich bewahre jedes Glas auf das in der Grösse ungefähr passt (um den selbstgemachten Brei darin einzuwecken). Bei einigen bringe ich aber die Etiketten einfach nicht weg. Jetzt habe ich nochmal zwei Mittel zum ausprobieren, super.

    • Tanja
      Juli 11, 2018

      Hey Sabrina!
      Ich bin grad echt begeistert, dass du den Brei selbst machst – Respekt! (Kommt in meinem Bekanntenkreis nämlich gar nicht so oft vor, obwohl es ja eigentlich viel billiger und gesünder wäre.) Hoffe, dass dir eine der beiden Optionen weiterhilft. :)

      Liebe Grüße
      Tanja