Ein Leben ohne Plastik. Seit ich den Film Plastic Planet vor einigen Jahren im Kino gesehen habe, mache ich mir laufend Gedanken zu diesem Thema. Vor allem frage ich mich, ob es überhaupt möglich wäre komplett auf Kunststoffe zu verzichten. Ich denke dabei an meine Waschmaschine, meinen Kühlschrank, mein Mac Book oder an meine kleinen Kunststoff-Zahnfüllungen. Wir sind täglich mit Plastik konfrontiert. Kunststoff ist eines der wichtigsten Industrieprodukte und Fluch, sowie Segen zugleich. Es macht unser Leben seit Jahrzehnten einfacher, stellt dabei aber eine enorme Belastung für die Umwelt dar und infolgedessen auch für uns selbst. Wir kaufen Peelings und Zahncreme mit kleinen Schleifpartikeln, um schön und gesund zu sein, vergessen aber dabei, dass diese kunststoffreichen Nanopartikel über die Abflüsse in die Umwelt gelangen, Meere verschmutzen, in weiterer Folge irgendwann in unserer Nahrung landen und uns krank machen.

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Natürlich gibt es Dinge, auf die können und wollen wir nicht verzichten. Wir können aber den Weg eines bewussten Umgangs mit Plastik einschlagen. Den Plastikmüll vermeiden, der direkt mit unserer Nahrung oder unserem Körper in Kontakt tritt. Mittlerweile lässt sich in nahezu jeder Urinprobe eine geringe Konzentration Bisphenol A nachweisen, was bedeutet, dass Plastik sogar schon in unseren Adern fließt. Und wir sollten alle wissen, dass Plastik im menschlichen Organismus zu Unfruchtbarkeit und Krebs führen kann. Wie kann ich also weitgehend auf unnötiges Plastik verzichten, um meinem Körper und der Umwelt die längst überfällige Verschnaufpause zu gönnen? Es gibt viele einfache Wege den Kunststoffmüll in Küche, Bad und Kleiderschrank zu minimieren und die wichtigsten Tipps gibt es hier:

 

Obst und Gemüse

Wer einmal durch den 0815-Supermarkt streift und darauf achtet plastikfrei einzukaufen, wird schnell merken, dass dies mehr als unmöglich ist. Nicht nur Nudeln, Klopapier und Haarshampoo sind eingebettet in Kunststoffverpackungen, sondern auch Erdbeeren, Salat und Käse. Ich kann mich noch an meine frühe Kindheit erinnern, als wir mit unseren Großeltern mal schnell Milch vom Bauern nebenan geholt haben, das Gemüse und Obst im Garten nur vor sich hin wuchs und sich übrig gebliebene, saisonale Güter in Einmachgläsern im Vorratsraum türmten. Eine weitgehend plastikfreie Umgebung für die glücklichen Kinder von damals.

Wer jedoch, so wie ich, jetzt im Zentrum des menschlichen Geschehens als Städter lebt, wo kein Balkon und kein Garten das Licht der Welt erblickt, muss auf andere Mittel zurückgreifen. Diese Mittel heißen Wochenendmärkte, Bioläden und Biokiste. Supermarktketten schweißen ihre Nahrungsmittel in die romantisierte Vorstellung von Konsumenten, dass kein Keim und kein Bakterium der Welt je einen Fuß auf die geliebten, wohlgeformten Erdbeeren setzen wird. Dabei wird oft verdrängt, dass es dafür nunmal in Plastik eingebettet ist. Mal abgesehen von den ganzen Pestiziden und Antibiotika, die die spanischen Erdbeeren auf ihrem Weg nach Österreich am Leben erhalten. Wer jedoch schon einmal einen Fuß in Denn’s Bioladen gesetzt hat, wird nicht nur glücklicher, sondern auch leichter bepackt, nach Hause gehen.

Obst und Gemüse sind unverpackt erhältlich. Wer am Wochenende mal durch den örtlichen Bauernmarkt schlendert, weiß auch gleich, woher sein Abendessen kommt und kann ebenso plastikfrei nach Hause zurück schlendern. In Linz gibt es beispielsweise auch den Südbahnhofmarkt, der sogar die ganze Woche für einen offen steht und viele tolle Obst-und Gemüsesorten bereit hält, die nur darauf warten in eigens mitgebrachten Jute- Baumwoll- oder Papiersäckchen mit nach Hause genommen zu werden. Und, als besonderes Guzi für die ganz Faulen, gibt es auch noch die Biokiste vom Achleitner Biohof in Eferding, wo Obst und Gemüse sogar direkt in die eigenen vier Wände gebracht- und die leere Kiste wieder abgeholt wird.

Süßes und Saures 

Egal, ob Bioladen oder normaler Supermarkt: Chips sind immer in Plastik eingeschweißt. Was tun? Chips einfach selber machen. Kartoffeln waschen, putzen und mit Schale in hauchdünne Scheiben schneiden, salzen und ab damit in den Ofen. Wer gerne mal ein paar Stückchen Schokolade nascht, dem empfehle ich die Firma Lovechock, die ich vor kurzem im Süßigkeitenregal von Denn’s entdeckt habe. Das Plastik ist biologisch abbaubar und kann mit dem Biomüll entsorgt werden. Die Schokolade ist übrigens auch superlecker!

Milch, Käse, Butter und Co. 

Milch, Joghurt und Sahne wird in den meisten Bioläden in Gläsern verkauft. Der Einkaufskorb wird dann zwar ein bisschen schwerer, das schlechte Gewissen jedoch leichter. Während Butter in normalen Supermärkten in billigen Plastikverpackungen dahinvegetiert, kann man sie in Bioläden in umweltfreundlicher(er) Verpackung kaufen. Wer auf Plastikverpackungen bei Käse verzichten möchte, kann sie in mitgebrachten Aufbewahrungsdosen mit nach Hause nehmen oder bekommt sie gleich in Papier gewickelt.

Brot, Nudel, Reis

Wer lieber auf geschnittenes Roggenbrot in Plastikverpackungen verzichten möchte, der kann auch einfach mal eine Brotbackmischung kaufen oder kurz zum Bäcker gehen. Brot backen ist übrigens keine schwierige Angelegenheit und das Kneten des Brotteigs ist auch gleich förderlich für Aggressions- und Stressabbau. Nudeln gibt es sogar in normalen Supermärkten oftmals auch in Kartonverpackungen, sowie Reis in Stoffsäckchen.

Mineralwasser und Säfte 

Niemand braucht Wasser und Säfte in Plastikflaschen. Dafür sprechen viele Gründe: Vor allem Verunreinigungen und Pestizidrückstände, sowie die Plastikverpackung selbst, da giftige Weichmacher über Wärme in das Wasser und somit in den Körper gelangen. Wer gerne Smoothies trinkt, sollte diese lieber selbst machen, da hier dasselbe Prinzip gilt, und diese beim Transport in Glasbehältern aufbewahren. Einfach mal mit dem Trend gehen und Einmachgläser verwenden oder hier nachgucken und bienenfreundlich einkaufen.

Hygieneartikel, Wasch- und Putzmittel

Bei Deos, Haarshampoos, Klopapier und Waschmitteln wird die Sache schon etwas schwieriger. Wer seinem Körper (und dem Haushalt) etwas Gutes tun möchte, kauft Produkte von E-Cover. Die Verpackungen sind zwar auch aus Plastik, aber aus pflanzenbasiertem Plastik und daher zu 100% recyclebar. Wer auf reizende und allergieauslösende Putzmittel verzichten möchte, kann seinen Putzfetisch gerne mit diesen Tipps ausleben. Körperpeelings aus natürlichen Zutaten, und ohne Nanoplastik, sind mit diesem Rezept schnell hergestellt und belasten die Umwelt nicht. Im großen, weiten Internet gibt es auch viele Anleitungen für DIY-Shampoos oder Duschgels, die man ebenso perfekt in Einmachgläsern aufbewahren kann. Und für eine BPA-freie Bambus-Zahnbürste ist ebenfalls gesorgt.

Kleidung und Schuhe

Wer viel Wert auf Kleidung legt, die frei von Polyester und giftigen Zusatzstoffen ist, kann sich in einem meiner älteren Blogartikel schlau machen, wo es Kleider und Co. ohne Plastikfasern zu kaufen gibt und warum das für den Körper und die Umwelt mehr als wichtig ist. Ich kaufe meine Kleidung beispielsweise gerne im Eco in Linz. Ich sage euch – Die werden automatisch zu den Lieblingsstücken im Kleiderschrank. Wer gerne Schuhe aus natürlichen Materialien erwerben möchte, möge sich hier ein bisschen umsehen. Wer allerdings gerne Gummistiefel oder Regenmäntel aus Kunststoff trägt (z.B. auf Festivals), sollte unbedingt darauf achten, diese nicht direkt am nackten Körper zu tragen, da Kunststoffe und Giftstoffe über das Schwitzen in den Körper gelangen und sich dort in den Zellen festsetzen und diese verändern.

Und nicht vergessen – Immer mit Baumwoll- Hanf- Jutesäcken einkaufen gehen, denn das hilft nicht nur der Umwelt, sondern hält auch mehr aus als übliche Plastiksackerl. ;) Habt ihr weitere Tipps für plastikfreies Einkaufen, dann immer her damit!

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1 Kommentar
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