Hallo, du sommerhafter Frühlingssamstag, der sich perfekt für einen genussvollen Ausflug ins Grüne eignet! Warum der direkte Weg zum Bauernhof deines Vertrauens nicht nur entspannender und gesünder ist als ein Großeinkauf im Supermarkt, sondern auch vor blauen Flecken schützt, erfährst du heute auf im Blog. Ein ab Hof-Einkauf kann nämlich viel mehr als du denkst!

Saisonal, Regional, Ideal

Ein Einkauf direkt beim Erzeuger tut nicht nur der örtlichen Wirtschaft gut, sondern auch der Umwelt und dem Klima. Im Sommer bestimmt kein Problem, in den kalten Wintermonaten aber rar gesät: Früchte. Bananen aus Südamerika und Erdbeeren aus Spanien mögen im Winter vielleicht richtig lecker sein, verpassen uns aber einen miesen ökologischen Fußabdruck. Außerdem gibt es auch bei uns in der kalten Jahreszeit richtig gutes sowie gesundes Obst und Gemüse: Äpfel, Birnen, Erdäpfel, Kohl, Rote Rüben, Suppengemüse, Kürbis, Karotten und vieles mehr.

Keine langen Lieferwege

Saisonale und regionale Produkte halten aufgrund der geringeren Transportstrecken länger, was bedeutet, dass -im Gegensatz zu langen Transportwegen aus fernen Ländern- nicht mehr so viel schlecht gewordene Ware aussortiert werden muss. Die Qualität der Produkte muss nicht leiden, die Ware bleibt länger frisch und die wertvollen Nährstoffe gehen nicht verloren.

9 gute Gründe für (d)einen nachhaltigen ab Hof-Einkauf | Blattgrün

Keine Zusatzstoffe

Dass Fertigpizza, Burger, Gulasch aus der Dose und Co. nicht unbedingt die nährstoffreichsten Mahlzeiten sind, weißt du vermutlich schon. Dass sie oft Unmengen an verstecktem Zucker, Zusatzstoffen und Dickmachern enthalten, die ein gesundheitsschädliches Synapsenfeuerwerk in deinem Gehirn erzeugen, ist hiermit auch einmal erwähnt worden. Wir alle wissen, dass es viele Inhaltsstoffe in Lebensmittel gibt, um die man einen großen Bogen machen sollte. Dazu gehören allerhand industriell hergestellte Zusatzstoffe, wie z.B. Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe, Süßungsmittel, Farbstoffe oder Enzyme. Diese wirst du beim (Bio-)Bauern deines Vertrauens kaum finden, denn dieser setzt sehr viel Wert auf frische und unverarbeitete Lebensmittel.

Keine Lebensmittelverschwendung

Weil die Regale in Supermärkten auch kurz vor Ladenschluss noch mit Frischware gut gefüllt sein müssen, damit auch die Späteinkäufer nicht verhungern, werden täglich tonnenweise noch genießbare Lebensmittel von Industrie und Handel in der Mülltonne um’s Eck entsorgt. Auch Erdäpfel, die nicht der vorgegebenen Einheitsgröße entsprechen, werden in Supermärkten nicht verkauft und müssen vom Bauern entsorgt werden. Dasselbe gilt für Produkte, die nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechen. Die Überflussgesellschaft lässt grüßen! Man kann dies, und ganz vielen unnötigen Verpackungsmüll, umgehen, indem man direkt beim Erzeuger kauft.

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Gutes Essen muss nicht teuer sein

Da gerade bei ab Hof-Käufen die Kosten für den Transportweg und der Anteil für Zwischenhändler gänzlich wegfallen, können Obst, Gemüse, Fleisch und Milchprodukte direkt beim Erzeuger erfreulicherweise auch meist kostengünstiger erworben werden. Das beliebteste Argument von Großfamilien ala „Gesundes Essen können wir uns nicht leisten” zieht somit nicht mehr.

Bewusstsein und Nachhaltigkeit

Landwirte haben es heutzutage nicht leicht. Der Preisdruck der Discounter, an welche sie ihre Ware verkaufen, führt oft dazu, dass Produkte gespritzt werden müssen, um sie widerstandsfähiger zu machen. Auch Massentierhaltung ist ein großes Übel des modernen Preisdrucks. Der Großteil des Gewinns landet außerdem nicht bei den Erzeugern selbst, sondern bei Zwischenhändlern und Transportunternehmen. Gute (Bio-)Kleinbetriebe haben unter diesen Umständen nicht die Chance mitzuhalten und müssen ihr Unternehmen aufgeben oder einen Teil ihres Lands an Großbetriebe verkaufen, um Lebenerhaltungskosten decken zu können.
Das ist nicht nur schlecht für die Bauern in der Umgebung, sondern in weiterer Folge auch schlecht für deine Gesundheit. Fahr nicht fort, kauf im Ort: Als Konsument hast du die Wahl, jeden Cent, den du ausgibst, in Ware aus deiner Region zu stecken und die örtliche Wirtschaft zu stärken, um somit eine nachhaltige Lebensmittelversorgung zu sichern. So können Erzeuger den Gewinn in die Qualität der Produkte stecken.

Kein Plastik

Natürlich gibt es Dinge, auf die können und wollen wir nicht verzichten. Wir können aber den Weg eines bewussten Umgangs mit Plastik einschlagen. Nämlich den Plastikmüll vermeiden, der direkt mit unserer Nahrung oder unserem Körper in Kontakt tritt. Mittlerweile lässt sich in nahezu jeder Urinprobe eine geringe Konzentration Bisphenol A (BPA) nachweisen, was bedeutet, dass Kunststoff sogar schon in unseren Adern fließt. Und wir sollten alle wissen, dass Plastik im menschlichen Organismus zu Unfruchtbarkeit und Krebs führen kann.
Wer einmal durch den 0815-Supermarkt streift und darauf achtet plastikfrei einzukaufen, wird schnell merken, dass dies meist mehr als unmöglich ist. Nicht nur Duschgel und Haarshampoo sind eingebettet in Kunststoffverpackungen, sondern auch Nudeln, Erdbeeren, Salat und Käse. Supermarktketten schweißen ihre Nahrungsmittel in die romantisierte Vorstellung von Konsumenten, dass kein Keim und kein Bakterium der Welt je einen Fuß auf die geliebten, wohlgeformten Erdbeeren setzen wird. Dabei wird oft verdrängt, dass es dafür nun mal in synthetisches Polymer eingebettet ist, welches durch Hitze und Reibung an die Lebensmittel abgegeben wird.

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Vertrauen zum Hersteller

Aufgrund der langen Transportwege und der vielen Zwischenhändler ist es für dich, als KonsumentIn, schwer nachvollziehbar, woher deine gekauften Produkte stammen, welche Arbeits- und Hygienebedingungen im Betrieb herrschen und wie lange die Ware schon unterwegs war bzw. auf den Wühltischen des modernen Supermarktes liegt. Stichwort: Lebensmittelskandal. Pferdefleischsalami, EHEC, Dioxinwurst, Gammelfleisch, Plastikteile und Listerien-Käse sind nur wenige österreichische Beispiele der letzten paar Jahre. Es gibt daher viele Gründe auf den großen Supermarkt zu verzichten und stattdessen direkt beim Erzeuger zu kaufen.
Du kannst dich so erfreulicherweise selbst von der Qualität deiner Produkte überzeugen, wenn du auf Großhandelsketten verzichtest und deine Augen und Ohren für regionale Produkte ab Hof öffnest. Dazu gehört auch, dass du dich über Frische und Herkunft deiner Produkte vor Ort informieren kannst und dadurch weißt was auf deinem Teller landet. Vor allem, wenn du gerne Fleisch isst. Man kann sich so selbst ein Bild von der Tierhaltung machen und sich bei Fragen direkt an den Landwirt wenden. Pluspunkt: Den Tieren bleibt ein langer Transportweg und somit viel Stress erspart.

Entspannung und Spass

Machen wir uns nichts vor: Ein Wochenend-Einkauf am Bauernmarkt oder direkt ab Hof kann so viel schöner sein als ein gestresster Supermarktbesuch am Samstagnachmittag. Die Kinder quengeln nicht vor Langeweile, die Leute schubsen nicht und Einkaufswagerl stoßen nicht gegen Schienbeine. Dafür gibt es vorher eine kleine Stärkung beim Mostbauern mit „Brettljausn“ oder eine kostenlose Verköstigung der saisonalen Produkte, die gerade frisch vom Feld kommen. Die Kinder können draußen herumtollen, während sich die Eltern ganz entspannt dem „Einkauf“ widmen. Die mitgebrachten Baumwollsackerl oder Körbe aus Naturfaser verursachen keine blauen Flecken und die frische Landluft samt Sonne sorgt für eine gute Durchblutung und Endorphine.

9 gute Gründe für (d)einen nachhaltigen ab Hof-Einkauf | Blattgrün


All diese kleinen Dinge machen den Erwerb von Ware persönlicher, unkomplizierter und vor allem macht es meh Spass als gestresst um halb 7 abends noch schnell durch die Supermarktgänge zu huschen.

Hier gibt’s ein Verzeichnis aller oberösterreichischen Direktvermarkter und bei Genussland sowie Bio ab Hof Verkauf kannst du selbst nach Bauern- und Hofläden in deiner Nähe suchen. (Für alle LeserInnen aus D und CH: Ihr könnt mir natürlich gern länderspezifische Links zu ab Hof-Verzeichnissen, Auflisten und euren liebsten Bauern in den Kommentaren hinterlassen, damit alle was davon haben. ;)) 

Warum sind dir ab Hof-Einkäufe lieber als das Gedränge im Supermarkt? Welche Direkterzeuger in deinem Ort kannst du empfehlen? Welchen Bauern und Landwirten deiner Wahl vertraust du deine Gesundheit an? Ich liebe es von meinen LeserInnen zu lesen! Inspirier mich mit einem Kommentar oder ernte gutes Karma und teile diesen Beitrag in den unendlichen Weiten des Internets. Ich freu mich und sag Dankeschön! ♥ Tanja

Und was meinst du?

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1 Kommentar
  • Gregor
    Mai 8, 2018

    Liebe Tanja,

    ich bin durch Zufall auf Deine Webseite gestoßen als ich nach Ideen für gesunde und nachhaltige Ernährung gesucht habe (das war Teil unserer SchöneZukunft Challenge). Ich selbst habe gerade heute die Erfahrungen gemacht, wie schwierig es ist, im normalen Supermarkt plastikfrei einzukaufen. Ich habe erst kürzlich begonnen, mich intensiver damit zu beschäftigen und plötzlich hat man das Gefühl, das Plastik einfach überall ist.

    Von daher ist Dein Tipp Gold wert. Ich habe direkt recherchiert und auch hier in Berlin einen Bio-Hof in unserer Nähe gefunden, wo wir sicher demnächst einmal zum Einkaufen werden. Ich bin gespannt, ob sich unsere Mädels auch dafür begeistern lassen, so wie du es schreibst.

    Falls du übrigens Interesse hast, schau doch gerne einmal auf der Seite http://www.schoenezukunft.de vorbei. Wir versuchen da zusammen mit andern Leuten Wege zu finden, wie man mit kleinen Schritten, die Welt gemeinsam ein bisschen besser machen kann. Ich könnte mir vorstellen, dass Deine Ideen da total gut passen würden.

    Liebe Grüße,
    Gregor.

  • Maria
    Mai 2, 2018

    Hallo Tanja,
    ich liebe deinen Blog und deine Texte! Du schreibst nicht nur sehr informativ und unterhaltsam, sondern auch authentisch, wie ich finde. Allerdings frag ich mich, wieso du eigentlich so gut wie nie deine Zähne auf deinen Fotos zeigst? Ich hoffe es hat keinen speziellen oder traurigen Grund, würde das nämlich sehr schade finden. Wie auch immer, deinen Blog (und seine Inhalte, um die es wohl vorrangig geht) sind spitze und vielleicht magst du bei Zeiten ja auch dieses Geheimnis lüften :)

    • Tanja
      Mai 2, 2018

      Hey Maria – Du und deine Vorliebe für Zähne..! ;) Das hat einen einfachen Grund: Mein introvertiertes Gesicht mag es wohl einfach lieber zu lächeln als zu lachen.
      Danke aber für den Rest deiner Zeilen, freut mich sehr, dass dir der Blog so gefällt. Auch ohne Zähne. (Denen es übrigens wunderbar geht. Sagt zumindest der Zahnarzt.)

      Liebe Grüße
      Tanja